Schattdorf musste sich im Heimkampf gegen Willisau trotz engagierter Kämpfe geschlagen geben. Trotz einiger Lichtblicke, wie dem überzeugenden Auftritt von Christoph Waser, stand am Ende eine klare 10:27-Niederlage auf der Anzeigetafel.
Von: Caroline Bucher
Der Abend begann dramatisch, als Lion Husmann gegen Rashid Hotak antrat. Hotak liess keine Zeit verstreichen und ging schnell mit 0 zu 2 Punkten in Führung. Ein zweiter Angriff beendete den Kampf früh mit einer Schulterniederlage für Husmann. Hotak dominierte und brachte Schattdorf direkt in Rückstand. Das grosse Highlight des Abends – aus Urner Sicht- folgte sogleich: Der Kampf von Christoph Waser gegen Florian Bernet. Waser zeigte von Anfang an seine Klasse und setzte sich mit 4 zu 0 Punkten ab. Mit zwei schnellen Durchdrehern erhöhte er den Vorsprung weiter auf 9 zu 0. Zwar musste er im weiteren Kampfverlauf einen Punkt abgeben, doch Waser gewann deutlich mit einer technischen Überlegenheit (17:1). Der in Beckenried wohnhafte Waser zeigte ein sehr frischer und spritziger Kampf. Sven Gamma und Timon Zeder lieferten sich einen taktisch geprägten Kampf. Gamma führte nach einem Passivitätspunkt mit 1 zu 0, doch Zeder gelang der Ausgleich. Am Ende entschied Zeder den Kampf mit einer abgeklärten Leistung knapp mit 1 zu 1 Punkten für sich. In der Gewichtsklasse bis 97 kg Freistil traf Flavio Herger auf den international erfahrenen Samuel Scherrer. Trotz hervorragender Defensivarbeit konnte Herger dem Druck von Scherrer nicht standhalten und verlor nach drei Minuten aufgrund technischer Überlegenheit (0:15). Sergio Gamma, der sein Comeback für Schattdorf feierte, lieferte gegen Patrick Kurmann einen spannenden Kampf. Gamma sammelten in den letzten Jahren viel Wettkampferfahrung in der NLB und zeigte dies auch sogleich dem heimischen Publikum. Gamma führte souverän mit 6 zu 1 Punkten, bevor ihm der Kampf in der letzten Minute aus den Händen entglitt. Der Willisauer vermochte in den allerletzten letzten Sekunden des Kampfes das Blatt zu wenden und besiegte Gamma mit 6 zu 7 Punkten. Die Urner lagen somit zur Kampfhälfte mit 6 zu 13 Punkten zurück.
In der zweiten Hälfte des Abends setzte Nicolas Christen im Greco-Stil bis 86kg ein Zeichen. Der Schattdorfer traf auf den hochgewachsenen Daniel Häfliger und führte zunächst durch Passivitätspunkte seines Gegners. Christen baute die Führung auf 3 zu 0 Punkte aus, musste jedoch nach einem Passivitätspunkt für Häfliger auf 3 zu 1 verkürzen lassen. Mit starker Verteidigungsarbeit hielt Christen jedoch den Vorsprung und sicherte Schattdorf einen wichtigen Punktesieg. Im darauffolgenden Kampf traf Michael Epp auf Jonas Müller. Epp startete stark und ging mit einer Zweierwertung in Führung. Epp setzte seinen Gegner ständig unter Druck, doch Müller zeigte sich angriffslustig und kämpfte sich nach der Pause heran. Zunächst verkürzte Müller auf 3 zu 2 Punkte, bevor er ausgleichen konnte. Epp geriet zunehmend in die Defensive und musste schliesslich eine 3 zu 5 Punkteniederlage hinnehmen, trotz lautstarker Unterstützung der Fangemeinde. Der Kampf zwischen Sven Epp und dem Internationalen Tobias Portmann begann intensiv. Portmann übernahm früh die Kontrolle und führte rasch mit 0 zu 4 Punkten. Epp versuchte einen Konter zu setzen, wurde jedoch nicht belohnt und musste weitere Punkte abgeben. Der Luzerner liess nichts anbrennen und beendete den Kampf mit einem technischen Überlegenheitssieg von 0 zu 16 Punkten. Epp bot stets Paroli und gab die Punkte nur sehr hartumkämpft in fremde Hände ab. Beim Punktezwischenstand von 9 zu 20 lag die Hoffnung der Schattdorfer auf Lars Epp, der sich gegen Florian Bissig einen spannenden Fight lieferte. Bissig startete stark und ging früh in Führung, doch Epp kämpfte sich heran und verkürzte auf 2 zu 4 Punkte. Epp verteidigte die Angriffe seines Gegners geschickt, doch in der Schlussphase baute Bissig seine Führung auf 2 zu 10 Punkte aus. Im letzten Kampf des Abends trafen Benjamin Gander und Michael Portmann aufeinander. Portmann dominierte von Beginn an mit einem aktiven Kampfstil und ging schnell mit 0 zu 5 Punkten in Führung. Bis zur Pause hatte er bereits 10 Punkte auf dem Konto. Nach rund vier Minuten beendete Portmann den Kampf mit einem klaren Sieg durch technische Überlegenheit (0:16), was den Abend mit einem deutlichen Endstand von 10 zu 27 für Willisau besiegelte. Trotz der deutlichen Niederlage zeigte sich Schattdorf kämpferisch und lieferte den Favoriten aus Willisau harte Duelle. Lediglich Nicolas Christen und Christoph Waser holten sich Siege für das Heimteam. Letzterer wurde für seine tolle Leistung mit einem Stück Käse zum «Best Fighter» ausgezeichnet. Auf der gegnerischen Seite bekam diese Auszeichnung Patrick Kurmann. Trotz der Niederlage bleibt die Hoffnung auf Besserung in den nächsten Kämpfen bestehen. Sergio Gammas Rückkehr in die NLA und die engagierte Leistung des Teams lassen auf positive Entwicklungen in der laufenden Saison hoffen. Als nächstes steht am Samstag, 28. September 2024 der Auswärtskampf gegen Freiamt auf dem Zeitplan (Anpfiff um 20:00 Uhr in der Turnhalle Auw). Somit trifft der Tabellenletzte Schattdorf auf den unmittelbaren Tabellennachbar Freiamt und die Urner kriegen die Chance nach vorne aufzurücken.