Letzter Vorrundenkampf – Kriessern dominiert, Schattdorf kämpft um Anschluss

Der letzte Vorrundenkampf versprach viel Spannung. Kriessern, derzeit Tabellenzweiter, traf auf Schattdorf, welches die rote Laterne trägt. Trotz der klaren Favoritenrolle der Ostschweizer boten die Innerschweizer-Kämpfer tapfer Paroli, auch wenn das Endergebnis von 10 zu 27 eine deutliche Sprache an den Tag legte.

Von: Caroline Bucher

Lion Husmann gegen Levin Meier

Lion Husmann startete den Kampf mit einem furiosen Auftakt und ergriff sofort die Initiative. Mit 8 zu 0 Punkten setzte er sich früh ab und dominierte das Geschehen. Husmann legte volle Urner Power in die Waagschale und der Ostschweizer hatte zu Beginn lange das Nachsehen. Doch Levin Meier zeigte Kampfgeist und drehte die Partie mit einem gefährlichen Angriff. Der Urner musste sich mit einem abrupten Kampfende durch eine Schulterniederlage geschlagen geben. Im griechisch-römischen Stil trafen Flavio Herger und Damian Dietsche aufeinander. Herger gelang es früh zu punkten, doch der routinierte St. Galler übernahm das Ruder und ging mit 5 zu 1 in Führung. Herger zeigte gute Defensivarbeit und liess nur noch einen weiteren Punkt zu. Der Urner musste sich jedoch mit einer 1 zu 6 Punkteniederlage abfinden. Ein intensives Duell boten sich Sergio Gamma und Joel Gächter. Gamma führte mit 3 zu 0 Punkten, doch Gächter kam mit einem blitzschnellen Angriff an 4 zu 2 heran. Trotz Gächters plötzliche Dominanz im Kampfgeschehen bewahrte Gamma die Nerven und sicherte sich einen knappen, aber verdienten 6 zu 4 Punktesieg. Nicolas Christen ging in der Gewichtsklasse bis 97kg Freistil durch eine Aktivitätszeit in Führung, doch nach der Pause drehte Daniel Loher den Spiess um und glich aus. Der Ostschweizer geriet erneut in die Passivität, wodurch Christen zum 3 zu 1 Punkteendstand erhöhen konnte und den Sieg über die Zeit brachte. Im Freistil traf der Greco-Spezialist Sven Gamma auf den starken Christoph Wittenwiler. Gamma geriet früh mit 0 zu 6 Punkten in Rückstand und konnte gegen den Ostschweizer nicht viel ausrichten. Wittenwiler dominierte den Kampf und beendete ihn nach vier Minuten mit einem klaren Sieg durch technische Überlegenheit (0:15). Somit trennten sich die beiden Mannschaften zur Kampfhälfte mit 5 zu 13 Punkten.

Artemii Utochkin legte bei seinem NLA-Debut einen Blitzstart hin und überraschte Yannick Epp mit vier Punkten. Der Ostschweizer schien von Beginn weg überlegen, während sich Epp tapfer wehrte. Der Urner konnte sich trotz grossem Enthusiasmus leider nichts Zählbares sichern. Kurz vor dem Pausenpfiff musste Epp eine Schulterniederlage hinnehmen. Michael Epp startete lautstark umjubelt mit einer 1 zu 0 Punkteführung in den Kampf. Doch Dimitar Sandov glich schnell aus und setzte sich am Boden mit 1 zu 4 Punkten ab. Nach der Pause blieb der Kampf hart umkämpft, doch Sandov bewahrte die Oberhand und sicherte sich mit 1 zu 5 Punkten den Sieg. Gegen den internationalen Marc Dietsche hatte Sven Epp kaum eine Chance. Dietsche dominierte den Kampf und holte Punkt um Punkt. Noch vor der Kampfhälfte gewann er mit 0 zu 16 Punkten durch technische Überlegenheit. Nach anfänglichem Abtasten büsste Lars Epp aufgrund von passivem Kampfverhalten den ersten Punkt ein. Dominik Laritz vermochte kurze Zeit später auf 0 zu 3 zu erhöhen. Angriffsversuche von Epp blieben leider ohne Punkteerfolg. Nach der Pause blieb weiterhin der Ostschweizer am Drücker und erhöhte auf 0 zu 8 Punkte. Rund eine Minute vor Kampfende erhöhte Laritz sein Punktekonto weiter und punktete den Urner mit 0 zu 16 aus. Der Lokalmatador Benjamin Gander liess von Beginn an keinen Zweifel an seiner Überlegenheit zu. Nach einer Minute führte er bereits mit 9 zu 0 Punkten und nach nur einer Minute und 27 Sekunden beendete er den Kampf durch eine technische Überlegenheit zum vielumjubelten Sieg (15:0). Dieser deutliche Kampf brachte dem Beckenrieder auch die Auszeichnung als «Best Fighter»ein. Auf Seiten der Ostschweizer wurde diese Auszeichnung Christoph Wittenwiler zugeschrieben.

Mit einem klaren 10 zu 27 Punkteendstand verabschiedeten die Schattdorfer die Ostschweizer. Mit diesem Resultat bestätigte Kriessern einmal mehr seine Stärke und den zweiten Tabellenplatz in der Vorrunde, während Schattdorf am Tabellenende weiter um den Anschluss kämpfen muss.