Für die zweite Schweizermeisterschaft der Aktiven reisten die Urner ins französisch
sprechende Collombey im Wallis. Des Weiteren traten dort auch die Kadetten und Frauen
gegeneinander an.
Von: Caroline Bucher
Da die Ringerriege Schattdorf in der Vereinsgesamtwertung den dritten Platz belegte, lässt
bereits vermuten, dass sich die Urner die eine oder andere Medaille sicherten. Bei den
Frauen traten zwei Athletinnen an. Sie bewiesen, dass sie die volle Urner Power mit sich
bringen, denn sie holten sich souverän zwei Schweizermeistertitel. Im vierköpfigen
Teilnehmerinnenfeld bezwang die Flüelerin Anja Epp ihre Widersacherinnen Barbara El
Rassi mit einem Schultersieg, Khrystyna Demko nach Punkten (9:5) und Sarina Weber durch
technische Überlegenheit (10:0). So liess sich die 18-jährige überlegen zur
Schweizermeisterin bis 55kg küren. Eine Gewichtsklasse höher bis 60kg liess auch Delia
Gisler keine Zweifel an ihrer Top-Form zu. Gisler gab insgesamt lediglich einen Zähler an
ihre Gegnerin Anna Damm ab (3:1). Eveline Lötscher (6:0) und Lea Emonet (10:0) bezwang
sie nach Punkten bzw. gar durch technische Überlegenheit. Gisler sicherte sich damit den
ersten Schweizermeistertitel bei den Frauen. Auch die Vereinswertung bei den Frauen lässt
sich sehen. Epp und Gisler holten sich zu zweit den zweiten Platz in der Gesamtwertung, die
zwei anderen Podestplätze gingen an Vereine mit drei bzw. vier Teilnehmerinnen!
Bei den Kadetten bis 47kg trat der 14-jährige Levin Tresch an. Tresch startete mit zwei
Niederlagen ins Wettkampfgeschehen. Gegen Lars Ochsner hatte Tresch das Nachsehen
und musste sich mit 0 zu 10 Punkten durch eine technische Unterlegenheit geschlagen
geben. Auch im Kampf gegen Leon Truniger fand Tresch nicht das richtige Rezept und verlor
mit einer Schulterniederlage. Doch Tresch liess sich von diesen zwei Startniederlagen nicht
beirren und drehte gegen Jaron Meier den Spiess um. Der Urner bezwang den Kriessener
mit 10 zu 2 Punkten. In den zwei letzten Runden hatte Tresch dann erneut das Nachsehen
und musste sowohl Marco Limacher, wie auch Emilien Sarrasin zur technischen
Überlegenheit gratulieren (0:10). Mit vier Niederlagen und einem Sieg belegte Tresch den
sechsten Schlussrang und holte sich somit das Diplom. Im zehnköpfigen Starterfeld bis 53kg
platzierte sich Raffael Fullin mit dem fünften Rang sowie dem Diplom im Mittelfeld. Fullin
startete gegen den Willisauer Dario Stadelmann mit einer Niederlage durch technische
Unterlegenheit in den Wettkampf (0:10). Gegen den Walliser Alex Kolly parierte Fullin dann
mit einem Schultersieg. Mit diesem Aufwind ging der Flüeler in den nächsten Kampf gegen
Noori Obaid, welchen er ebenfalls auf die Schultern verbannen konnte. Anschliessend wurde
der Urner Express jedoch erneut durch eine technische Niederlage gegen Tim Zürcher
gebremst. Im letzten Kampf um Platz fünf und sechs konnte sich Fullin dann gegen Lars
Berger behaupten und holte sich den dritten Schultersieg. In der gleichen Gewichtsklasse
trat auch Janik Imholz an. Er startete mit einer technischen Unterlegenheit gegen Noori
Obaid (0:10) ins Wettkampfgeschehen. Auch gegen Lars Berger reichte es nicht zu einem
Sieg, aber Imholz gelang es dennoch zu punkten (3:10). Mit dieser zweiten Niederlage war
die SM für Imholz mit dem neunten Schlussrang beendet. Die Gewichtsklasse bis 60kg hatte
ganze 18 Teilnehmer gemeldet, darunter auch zwei Schattdorfer. Nikolay Gamma belegte
den neunten Platz. Er bezwang Mahdi Rustami und Leandro Lauper mit einem Schultersieg.
Gegen Tinio Ritter sowie Len Scherrer musste er technische Niederlagen hinnehmen. Nando
Baumann verlor im Startkampf gegen Leandro Lauper knapp mit 9 zu 10 Punkten. Gegen
den Willisauer Mahdi Rustami fand Baumann keine Möglichkeit zu punkten und verlor mit
einer technischen Unterlegenheit (0:10). Somit war für ihn der Wettkampf nach zwei Fights
bereits vorbei und Baumann fand sich auf dem 16. Schlussrang wieder. Lukas Tresch
landete mit dem siebten Platz knapp hinter den Diplom-Rängen. Tresch startete gegen Elia
Matt mit einem Schultersieg ins Wettkampfgeschehen. In der zweiten Runde wurde er jedoch vehement von Vladslav Moshkin gebremst (0:10), bevor es in die punktereiche Partie gegen
Marvin Schmidiger ging. Der Hergiswiler konnte sich jedoch mit 20 zu 18 Punkten den Sieg
sichern. In der höchsten Gewichtsklasse bis 97kg traf Manuel Herger auf fünf weitere
Kontrahenten, was für ihn sogleich fünf Kämpfe gegen jedermann bedeutete. Den Belper
Jacek Adam Fudalej musste Herger punktelos an sich vorbeiziehen lassen (0:10). Amar
Veseli bezwang der Schattdorfer mit einem Schultersieg. Danach konnte sich Herger nicht
mehr behaupten und verlor die drei Folgekämpfe gegen Noé Oulevey, Netanael Sky Hrasche
und Lukas Lötscher mit technischen Unterlegenheiten (0:10). Mit diesen insgesamt sieben
Kadetten-Athleten resultierte für Schattdorf der neunte Schlussrang in der Vereinswertung.
Bei den Aktiven bis 60kg dominierte Thomas Epp nach Belieben und sicherte sich souverän
den Schweizermeistertitel. Popal Udkhel punktete Epp zur technischen Überlegenheit aus
(15:4), musste jedoch auch ein paar Punkte seinerseits abgeben. Den Walliser Mohammad
Naim Karimi punktete Epp dann mit 11 zu 0 aus, wodurch sich der Flüeler bereits den Platz
im Finale sicherte. Dort traf er auf den Willisauer Timon Zeder. Epp gewährte Zeder jedoch
keine Chance auf Punkte und holte sich mit 10 zu 0 Zählern unbestritten den Meistertitel
durch technische Überlegenheit. Bis 65kg trat Sergio Gamma an. Gamma bekam es zum
Wettkampfbeginn mit Patrick Kurmann zu tun. Der Urner sicherte sich zwar einen Zähler,
musste dem Willisauer aber dennoch zum Sieg durch technische Überlegenheit gratulieren
(1:12). Gegen den Berner Yousuf Rezai legte Gamma dann eine Schippe drauf und sicherte
sich einen 14 zu 6 Punktesieg. Mit ähnlich vielen Punkten ging es im Fight gegen Silvan
Mühlethaler weiter, jedoch mit dem besseren Ende für den Weinfelder (8:11). Für Gamma
brachte dies den neunten Schlussrang ein. Michael Epp traf in der Gewichtsklasse bis 70kg
in der ersten Runde auf den späteren Bronzemedaillengewinner Nino Leutert. Epp gelang es
nicht an Zählbares zu kommen und musste sich mit einer technischen Niederlage
geschlagen geben (0:12). Den Brunner Arab Shukrulla konnte Epp vor Ablaufen der Zeit
schultern und auch Janis Christ bezwang der Flüeler mit einer technischen Überlegenheit
(10:0). Gegen die Schattdorfer Verstärkung Kim Besse hatte Epp mit 2 zu 6 Punkten das
Nachsehen und musste sich somit mit dem Kampf um Rang fünf und sechs begnügen. Dort
konnte er den Belper Stefan Weber klar mit 9 zu 0 Punkten bezwingen und holte sich das
Diplom. Lars Epp und Benjamin Gander traten beide bis 75kg an. Lars Epp startete mit
einem Schultersieg gegen Nicolas Steiger, bevor er von Jan Faller gebremst wurde (0:10). In
den nächsten beiden Kämpfen gegen Lukas Malsch und Joel Meier konnte Epp jedoch
erneut zwei Schultersiege feiern. Der nächste Widersacher Théry Chardonnens musste
verletzungsbedingt aufgeben, was für Epp den Platz im kleinen Finale bedeutete. Dort traf er
auf den Vereinskollegen Benjamin Gander. Gander seinerseits startete ebenfalls mit einem
Schultersieg gegen Ostap Savka, gefolgt von einem Punktesieg über Justin Raffin (6:0),
bevor er dem Willisauer Florian Bissig den Vortritt lassen musste (4:15). Mit dem Punktesieg
über Esteban Tscharner fand sich Gander im kleinen Finale wieder (9:5). Im Urner Duell um
die Bronzemedaille gab es einen ausgeglichenen Kampf, bei welchem Epp mit 8 zu 7
Punkten knapp die Nase vorne hatte. Somit musste sich Gander mit dem Diplom genügen
und Epp konnte sich die Medaille umhängen lassen. Knapp hinter den Diplomrängen – auf
Rang 7 – platzierte sich Sven Epp bis 86kg. Er bezwang den Ufhusner Remo Kneubühler mit
9 zu 4 Punkten, hatte dann aber gegen Kimi Käppeli das Nachsehen (2:9). Den Walliser
Nathan Richard konnte Epp mit 11 zu 0 auspunkten. Gegen Nick Scherrer aus Willisau
musste Epp allerdings knapp eine Punkteniederlage hinnehmen (3:4). Bis 97kg traf Flavio
Herger auf ein sechsköpfiges Starterfeld, was ihm fünf Kämpfe einbrachte. Carlo Lanfranchi
konnte den Urner mit einem Schultersieg bezwingen. Gegen Remy Jobin (0:11), Roman
Zurfluh (0:10), Alexander Büeler (2:12) sowie Magomed Ayskhanov (2:15) verlor Herger mit
technischen Unterlegenheiten, was ihn den sechsten Schlussrang einbrachte. Mit einem
Schweizermeistertitel, einer Bronzemedaille und drei Diplomen landeten die Schattdorfer bei
der Aktiven-Vereinswertung auf dem fünften Platz.
In den drei Kategorien Aktive, Frauen sowie Kadetten sicherte sich die RRS insgesamt drei
Schweizermeistertitel, zwei davon die Geschwister Thomas sowie Anja Epp und einen
weiteren Delia Gisler. Dazu kommt die Bronzemedaille von Lars Epp sowie sechs weitere
Diplome. Besonders bei den Frauen bewiesen die Urnerinnen «Urner Power».