Gegen die Klosterdörfler verloren die Urner in der Vorrunde mit 13 zu 19. In der Rückrunde bekam das zweitletzte Duell der regulären Saison eine gewichtige Rolle, denn die Schattdorfer könnten bereits vor dem letzten Duell gegen Oberriet-Grabs alles klar machen, sich den fünften Tabellenrang sichern und sich so die Chancen für die Playoff-Qualifikation offenhalten. Somit würden sie sich dem Playout-Gefilde entziehen und die rote Laterne definitiv den Ostschweizern abgeben.
von: Caroline Bucher
Auswärts traf am vergangenen Samstag die Ringerriege Schattdorf in der neunten Runde der NLA auf Einsiedeln. Die Klosterdörfler lagen zwar nur einen Tabellenrang vor den Urnern, hatten aber mit ihren drei Siegen und sechs Punkten insgesamt drei Zähler mehr auf ihrem Konto. Somit lag die Favoritenrolle bei den Schwyzern und die Schattdorfer mussten alles in die Waagschale werfen, um sich die Sieges- und Playoff-Chancen aufrechtzuerhalten. Als erstes schickten die Urner den siebzehnjährigen Stone Perlungher in den Kampf. Er traf auf den sehr erfahrenen und dreissig Jahre älteren Oleksandr Golin. Perlungher zeigte sich aber wie gewohnt motiviert, aber der rund einen Kopf kleinere Einsiedler Golin ging nach rund 60 Sekunden mit einem Vierpunktewurf in Führung. Der Schattdorfer war für einmal nicht am Drücker, sondern fand sich eher in der passiven Defensivrolle wieder. Der Einsiedler nutzte seine Punktemöglichkeiten schamlos aus und vollendete den Kampf nach knapp zwei Minutenkampfzeit mit einem Sieg durch technische Überlegenheit (0:15). Simon Marti und Sven Neyer trafen bereits in der Vorrunde aufeinander, damals entschied Neyer den Greco-Kampf mit einem 6 zu 9 Punktesieg für sich. Nun kam es im Rückrundenkampf zum Kräftemessen im Freistil. Diese Stilart schien Marti besser zu behagen als Neyer, wodurch die Ufhusner Verstärkung wichtige Punkte für die Urner holte. Marti war von der ersten Sekunde an heiss auf den Fight und legte gleich zügig mit einem gefährlichen Beinstellen los, was ihm die 4 zu 0 Punkteführung einbrachte. Danach schien sich der Klosterdörfler etwas gefangen zu haben. Weitere Zähler kamen durch Passivitäten von Neyer sowie einem Push-Out auf Marti’s Punktekonto. In der letzten Kampfminute fand der Einsiedler mit einem Punktegewinn durch ein Push-Out allmählich in den Kampf zurück und machte mehr Druck, doch er konnte den deutlichen 7 zu 1 Punktesieg des Schattdorfers nicht verhindern. Thomas Epp zeigte sich von der ersten Sekunde an sehr aktiv und überzeugt. Das Kampfgeschehen lag gegen Magomed Dzhavadov deutlich in Epp’s Händen. Nach nur 55 Sekunden besiegelte der Flüeler seine Favoritenrolle, indem er Dzhavadov mit einem Schultersieg bezwang. Nach drei Kämpfen lagen die Urner mit 7 zu 5 Mannschaftspunkten im Vorsprung, bevor sie den Fight in der Gewichtsklasse bis 97kg Greco leider kampflos an Damian von Euw und somit an die Schwyzer abtreten mussten, womit Einsiedeln mit 7 zu 9 Punkten an Schattdorf vorbeizog. Sven Gamma traf auf Michel Schönbächler. Gamma versuchte Angriffe zu lancieren, wurde aber erst durch eine Passivität gegen den Schwyzer mit einem Punkt belohnt. Er konnte sich allerdings keine weiteren Punkte aus der Bodenlage sichern. In der zweiten Kampfhälfte wiederholte sich der Kampfverlauf beinahe identisch, doch dann mit einer Passivität auf Seiten des Urners. Beide Athleten hatten somit je einen Zähler auf ihrem Konto, bis Gamma kurz vor Schluss den entscheidenden Angriff forcierte und Schönbächler platt auf die Schultern legte. Lautstark bejubelte Gamma seinen verdienten Schultersieg, was die Schattdorfer wieder mit 11 zu 9 Punkten zur Pausenführung brachte.
Sven Epp reichte dem acht Jahre älteren Andreas Burkard die Hand. Im Zweikampf zwischen den beiden Ringern brachten nur wenige Aktionen Punkte, welche jedoch allesamt auf dem Konto von Burkard landeten. Somit musste sich Epp trotz gutem Einsatz mit 0 zu 5 Punkten geschlagen geben. Peter Zberg und Lars Neyer boten dem Publikum einen spektakulären und spannenden Fight. Beinahe hätte Zberg seinen Kontrahenten nach einem schönen Zwei-Punkte-Wurf auf den Schultern fixieren können, doch dem Schwyzer gelang es sich aus der misslichen Lage zu retten. Beide lancierten immer wieder Angriffe, welche teilweise zu Urner-, teilweise aber auch zu Schwyzer-Punkten führten. Zur Kampfmitte stand es somit 3 zu 2 Punkte zugunsten von Zberg und alles war noch offen. Nach der Pause konnte Neyer das Momentum zu seinen Gunsten drehen und zog mit 8 zu 3 Punkten davon. Knapp dreissig Sekunden vor Schluss holte der Schwyzer dann zum entscheidenden «Wurf» aus und bugsierte den Bristner auf die Schultern, was ihm den Schultersieg einbrachte. Nicolas Christen stand dem gut einen Kopf kleineren Yves Neyer gegenüber. Christen musste einen Passivitätspunkt abgeben, verhinderte jedoch anschliessend in der Bodenlage weitere Punkte. Mit einem Push-Out konnte der Urner noch vor der Pause zum 1 zu 1 ausgleichen. In der zweiten Kampfhälfte konnte Christen dann von der Bodenlage profitieren und punktete Neyer kurzerhand bis zum Sieg durch technische Überlegenheit aus (16:1). So konnten die Urner zum 15 zu 17 Punktezwischenstand verkürzen. Jan Faller bewies gegen Benjamin Gander seine blitzschnelle Reaktionsfähigkeit und konnte am Mattenrand mit zwei Punkten in Führung gehen. Kurz darauf erhöhte er mit einem Vierpunkte-Wurf auf 6 zu 0. Der Einsiedler blieb weiterhin am Drücker, doch Gander blieb fokussiert und machte seinerseits ebenfalls einen wichtigen Zähler zum 1 zu 7 Punktezwischenstand. Immer wieder überraschte Faller den Beckenrieder mit Angriffen am Mattenrand und zwang ihn zur Passivität. Gander zeigte sich jedoch wie gewohnt sehr abgeklärt und nutzte auch seinerseits Aktionen für weitere Punkte, doch am Sieg von Faller konnte er nichts mehr ändern (4:15). Im Abschlusskampf zwischen Lars Epp und Kay Neyer nahm der Schwyzer bereits von Beginn weg den Kampf in seine Hände. Er reihte Punkt an Punkt und erhöhte kurz nach der Kampfhälfte auf 0 zu 17 Punkte. Mit diesem Sieg durch technische Überlegenheit stand das Endresultat von 16 zu 24 Punkten fest.
Somit konnten sich die Klosterdörfler weiter von den Urnern absetzen und liegen nun mit acht Punkten auf dem vierten Tabellenrang. Die Urner folgen auf dem fünften Rang mit drei Punkten und Oberriet-Grabs bildet das Tabellenschlusslicht mit zwei Zählern. Mit dieser Niederlage müssen die Schattdorfer ihre Playoff-Hoffnungen endgültig begraben. Doch die nächste Entscheidung folgt sogleich am 11. November 2023 mit dem Show-Down zuhause in der Beckenrieder Isenringen-Halle gegen Oberriet-Grabs. Mit einem Sieg können sich die Urner den frühzeitigen Ligaerhalt sichern und so die kräftezehrenden Play-Outs verhindern. Der NLA-Kampf um 20:00 Uhr ist jedoch nicht das einzige Highlight am nächsten Samstag. Bereits ab 17:00 Uhr kann anlässlich dem «Kids Day» die Festwirtschaft sowie eine Hüpfburg genossen werden. Anschliessend wird von 17:30 bis 18:45 Uhr ein Schnuppertraining für Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren durchgeführt. Nach dem entscheidenden letzten Kampf der regulären Saison folgt ab 22:00 Uhr direkt in der Halle ein gemütliches Abendessen und Ringerhock.