Optimale Vorbereitung lässt auf eine spannende Saison hoffen

Gute Vorjahresergebnisse, ein breites eigenes (Nachwuchs-) Kader und eine positive Bilanz aus dem Transfermarkt ergeben einen hochspannenden Blick in Richtung der neuen Saison. Beide Teams (NLA und 1. Liga) bestreiten am 2. September 2023 ihre ersten Kämpfe. Die Heimkämpfe werden in diesem Jahr wieder „änetem Seelisberg“ in Beckenried ausgetragen.

von Caroline Bucher

Erholt, hungrig und voller Tatendrang nahm die Ringerriege Schattdorf im Juni die Vorbereitungen für die neue Saison in Angriff. Seit rund drei Monaten wird während vier Trainingseinheiten pro Woche in den Bereichen Kraft, Ausdauer und dem eigentlichen Mattentraining gearbeitet. Bereits kurze Zeit nach dem Start in die Vorbereitung folgte bereits die erste Formprüfung Ende Juni am SwissCup in Einsiedeln, bei welcher die Urner zu überzeugen wussten und sich den dritten Platz sicherten. Ende Juli wurde wie gewohnt bereits zum dritten Mal in Folge eine intensive Trainingslagerwoche in Schattdorf durchgeführt. Cheftrainer Michael Jauch und sein Trainerteam bewiesen auch in diesem Sommer ihre kreative Ader und stellten ein vielseitiges Trainingsprogramm auf die Beine, welches den individuellen Bedürfnissen sowie Wetterverhältnissen angepasst wurde. So konnten die eigenen Infrastrukturen ideal genutzt werden, sei es für intensive Matten-, Kraft- und Ausdauereinheiten oder aber auch für regenerierende Saunagänge und Eisbäder. Während einigen Trainingseinheiten nahmen auch weitere Ringer vom TV Ufhusen und der RR Hergiswil teil, wodurch das „gewohnte“ Trainingsumfeld bereichert werden konnte und die Schattdorfer von neuen Sparringspartnern profitieren konnten. Im Folgemonat August standen dann weitere zwei Turniere im Kalender. Den Waldstättercup traten die Urner als Titelverteidiger an. Auch in diesem Jahr zeigte sich das Team um Coach Richi Gisler von der besten Seite und konnte erst im Final gestoppt werden, in welchem sie mit einer knappen 13 zu 16 Punkteniederlage dem Team aus Kriessern den Vorzug geben mussten. Am internationalen Grenzlandturnier belegten die Urner knapp neben dem Podest den vierten Platz.

Nach dem frühzeitigen Ligaerhalt in der NLA im letzten Jahr, was aber gleichzeitig mit dem Verpassen der Playoffs miteinher ging, sind die Schattdorfer Stiere hungrig auf die neue Saison. In der NLA startet die Meisterschaft am 2. September 2023 auswärts gegen den Titelverteidiger aus Willisau. Auf die Urner wartet ein sehr happiges, hartes Startprogramm mit drei Auswärtskämpfen gegen die Top-3-Vereine der letzten Jahre (Willisau, Freiamt und Kriessern). Am 23. September 2023 wird gegen Einsiedeln dann der erste Heimkampf ausgetragen, bevor es zum Abschluss der Vorrunde gegen Oberriet zur Sache geht. Die Rheintaler behaupteten sich im letzten Jahr in den Playouts gegen Brunnen und sicherten sich den Verbleib in der NLA. Das Ziel in diesem Jahr ist es mit eigenem Nachwuchs die positive Entwicklung der letzten Jahre fortzusetzen und sich nach vorne zu orientieren. „Step by Step“ wollen die Schattdorfer die kleinen Dinge gut machen, damit sie die Saison erfolgreich gestalten können. Ein erster wichtiger Schritt – eine gute Basis – wurde hierzu mit einer guten Vorbereitungsphase bereits gemacht.

Die zweite Mannschaft holte sich in der vergangenen Saison zum zweiten Mal in Folge die Silbermedaille. In der bevorstehenden Saison kämpfen insgesamt 17 Teams, aufgeteilt in drei Gruppen, um den 1. Liga Meistertitel. Neu wird wie in der NLA mit einem Playoff/Playout-Modus gekämpft. Die Schattdorfer treten in der Gruppe „Mitte“ gegen die Teams aus Freiamt, Einsiedeln, Brunnen, Rapperswil und Thalheim an. Die Kämpfe werden in fünf Kampfwochenenden mit je zwei Begegnungen ausgetragen, bevor es anschliessend zu den Playoffs bzw. Playouts kommt. Nach den erfolgreichen letzten Jahren hat sich das Team um Coach Mario Jauch zum Ziel gesetzt, den jungen Athleten Einsatzmöglichkeiten zu bieten, um sich für die erste Mannschaft zu empfehlen. Darüber hinaus ist das Ziel klar die Qualifikation für die Playoffs.

Bereits vor dem Saisonstart müssen die Schattdorfer leider auf zwei junge Athleten verzichten. Aaron Zberg wird wegen einer Meniskusverletzung fehlen und Lion Husmann muss aufgrund einer Blessur an der Schulter auf einen Saisonstart verzichten. Der Verein hofft auf eine baldige Genesung und Rückkehr der beiden Youngsters. Ansonsten kann die RRS auf ein breites und sehr ausgeglichenes Kader blicken. Als zusätzliche Optionen konnten sich Schattdorf ideale Verstärkungen an Board holen. Dazu gehört ein Altbekannter aus dem Wallis: Der 31-jährige Kim Besse bestritt in den Jahren von 2017 bis 2019 bereits drei Saisons als Doppellizenzierter für die Urner. Besse wurde per Saison 2023 fix zur RRS transferiert. Auf einen weiteren Transfer konnten sich die Urner mit dem in den USA wohnhaften Stone Perlungher (17) einigen. Das Mitglied der Ringerriege Brunnen holte sich diesen Frühling bei den Kadetten überlegen den Meistertitel und wird sich für die Meisterschaft mit Schattdorf in der Schweiz niederlassen. Diese beiden Kämpfer werden in den unteren und mittleren Gewichtsklassen gute Optionen bieten, da mit dem verletzten Lion Husmann sowie allfälligen internationalen Abwesenheiten von Thomas Epp durchaus Bedarf vorhanden sein wird. Dank der guten Trainingsgemeinschaft mit Ufhusen konnten zwei weitere Doppellizenzen mit den Gebrüdern Marti abgeschlossen werden. Simon Marti (23) ist bei der RRS bereits aus dem letzten Jahr bestens bekannt. Sein Bruder Joel Marti (21), ein weiterer aufstrebender Ringer, wird die Möglichkeit bekommen NLA-Luft zu schnuppern. Auch für die 1. Liga leiht der TV Ufhusen vier junge Athleten an die Schattdorfer aus, damit diese Wettkampfpraxis sammeln können. Zusätzlich wird der im letzten Jahr zu Brunnen transferierte Sergio Gamma mit einer Leihlizenz für die 1. Liga zurückgeholt. Gamma wird aber weiterhin bei Brunnen lizenziert bleiben. Im Gegenzug zu diesen Transfers bzw. Doppellizenzen unterstützen Anja Epp (Transfer) und Flavio Herger (Doppellizenz) die Ufhusner in der Challenge League. Michael Epp seinerseits wird mit einer Doppellizenz für das Lutte Team Valais auf die Matte gehen.

Während in der vergangenen Saison 2022 die Heimkämpfe in der heimischen Grundmatte in Schattdorf ausgetragen wurden, genoss die RRS im Jahre 2021 vom Nutzungsrecht in der Turnhalle Isenringen in Beckenried. Aufgrund der stets wachsenden Anforderungen wurde die Einfachturnhalle in Schattdorf zu klein. Zudem bietet wenig Platz auch wenige Möglichkeiten zur Entwicklung des Events. In Zusammenarbeit mit dem Nachwuchsprojekt „Future Champions“ möchte die RRS die Heimkämpfe in den nächsten Jahren ausbauen und zeitgemäss präsentieren, um attraktiv zu bleiben bzw. an Attraktivität zu gewinnen. Nach gescheiterten Verhandlungen mit der EnergieUri-Arena Anfang dieses Jahres musste zeitnah eine Lösung her. Da die passende Hallenverfügbarkeit im Kanton Uri nicht einfach ist, entschied sich die Vereinsleitung in diesem Jahr wieder für Beckenried als Austragungsort für die anstehenden Wettkämpfe. Ziel ist es zukünftig aber wieder in den Kanton Uri zurückzukehren. In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob dafür eine Möglichkeit besteht.