Die Schattdorfer Ringer und Ringerinnen bestätigen ihre gute Form und holen sich erneut drei Meistertitel, insgesamt sieben Medaillen und sechs Diplome. Damit platzierte sich das Urner Fanionteam auf dem zweiten Platz in der Vereinswertung.
von: Caroline Christen

Vordere Reihe: Lukas Tresch, Nicolas Christen, Raffael Fullin, Anja Epp, Aaron Zberg, Thomas Epp, Delia Gisler, Simon Gerig, Levin Tresch
An den Schweizermeisterschaften vom 29. April 2023 in Merenschwand traten die Aktiven, Frauen sowie Kadetten im Freistil an. Nach guten Resultaten der zwei vergangenen Meisterschaften durften die Urner auch am vergangenen Wochenende erneut auf Medaillen hoffen. Die insgesamt 17 Teilnehmer und Teilnehmerinnen wussten zu überzeugen und holten sich insgesamt dreizehn Top-6-Platzierungen.
Bei den Kadetten bis 42kg traten zwei Schattdorfer an. Gleich in der ersten Runde mussten Levin Tresch und Raffael Fullin gegeneinander antreten, wobei Fullin sich einen knappen 10 zu 9 Punktesieg gegen seinen Vereinskollegen sicherte. In der zweiten Runde verlor Tresch mit einer Schulterniederlage gegen Andrin Renggli. Auch gegen den späteren Schweizermeister Lars Ochsner musste sich Tresch auf den Rücken legen lassen. Fullin verlor ebenfalls gegen Ochsner (technische Unterlegenheit; 0:10) sowie den Winterthurer Renggli mit einer Schulterniederlage. Dank dem vereinsinternen Sieg gegen Tresch holte sich Fullin in der Endabrechnung die Bronzemedaille. In der Kategorie bis 60kg trat Lukas Tresch an. Gegen Tobias Lüscher musste sich Tresch mit 2 zu 12 Punkten durch technische Unterlegenheit geschlagen geben. Im zweiten Kampf gegen Simon Kehl drehte Tresch auf und holte sich einen Schultersieg. Im dritten und letzten Kampf gegen Mathys Sarrasin verlor Tresch mit 10 zu 13 Punkten. Tresch platzierte sich im vierzehnköpfigen Starterfeld auf dem guten siebten Schlussrang. Bis 66kg traten insgesamt 13 Teilnehmer an. Der Attinghauser Aaron Zberg wusste von Beginn weg zu überzeugen. Gleich alle drei Kämpfe gegen Elias Zihlmann (10:0), Lendi Sulejmani (10:0) und Elias Bolzli (11:0) gewann Zberg souverän durch technische Überlegenheiten. Somit sicherte er sich unangetastet das Finalticket, in welchem er auf den Freiämter Justin Raffin traf. Mit einem hauchdünnen 2 zu 2 holte sich Zberg den Punktesieg und sogleich den Schweizermeistertitel.
In der Kategorie der Frauen traten zwei Urnerinnen an. Anja Epp holte sich mit einer technischen Überlegenheit gegen Yara Vetsch (10:0) sowie einem Punktesieg gegen Vanessa Nussberger (3:2) den Meistertitel bis 55kg. Eine Gewichtsklasse höher errang sich auch Delia Gisler eine Medaille. Sie bezwang Sarina Weber in der ersten Runde mit einem Schultersieg. Danach folgte eine technische Unterlegenheit gegen Sofia Bodnar (0:10). Im dritten Fight konnte sich Gisler wieder erfolgreich fangen und schulterte Leandra Sulser. Auch Perisa Buchmann fand gegen Gisler kein Vorbeikommen (0:10). Im fünften Kampf musste die Schattdorferin dann aber eine Schulterniederlage gegen Amina Ponomarova hinnehmen. Mit drei Siegen in fünf Kämpfen platzierte sich Gisler auf dem dritten Schlussrang.
Bei den Aktiven stellten die Schattdorfer insgesamt zehn Teilnehmer. Daraus resultierte ein Meistertitel, zwei Bronzemedaillen und fünf Diplome, was den zweiten Platz in der Vereinswertung der Aktiven hinter Freiamt ausmachte. In der Gewichtsklasse bis 60kg holte sich Thomas Epp unangetastet den Schweizermeistertitel. In der ersten Runde bezwang er Eric Bonnard deutlich mit einer technischen Überlegenheit über 10 zu 0 Punkten. Der Willisauer Timon Zeder bezwang Epp mit 6 zu 0 Punkten, was ihm den Finaleinzug brachte. Dort liess Epp gegen River Perlungher nichts anbrennen und holte sich einen weiteren Sieg durch technische Überlegenheit (10:0) und liess sich somit als Schweizermeister feiern. Im fünfzehnköpfigen Starterfeld bis 65kg traf Simon Gerig in der ersten Runde auf Amir Nefzi, in welcher Gerig mit einer technischen Überlegenheit von der Matte ging (11:0). Auch Stefan Weber vermochte den Urner nicht zu bremsen (10:4). Gegen Nino Leutert wendete sich dann aber das Blatt und Gerig verlor durch eine technische Niederlage (0:10). Im Fight mit dem für Brunnen antretenden Urner Sergio Gamma holte sich Gerig dann mit einem Schultersieg den Einzug in den kleinen Final. Dort wusste Gerig erneut zu überzeugen und holte sich mit einem Sieg durch technische Überlegenheit gegen Ronan Feyer die Bronzemedaille. Sergio Gamma seinerseits startete gegen Patrick Kurmann mit einem 7 zu 1 Punktesieg ins Wettkampfgeschehen. Gegen Wesal Akbari unterlag Gamma mit 6 zu 17 Punkten (TU). Faramarz Heydari konnte Gamma mit einem Schultersieg sowie Simon Peter mit einem Sieg durch technische Überlegenheit (10:0) bezwingen. Im Kampf um Platz fünf und sechs hatte Gamma dann gegen Wesal Akbari das Nachsehen und platzierte sich auf dem sechsten Schlussrang (4:14). Der dritte aus der Flüeler Epp-Familie, Michael Epp, traf im starken Teilnehmerfeld zum Auftakt auf Saya Brunner. Epp musste sich mit 4 zu 7 Punkten geschlagen geben. Auch im zweiten Kampf gegen Lars Neyer hatte Epp das Nachsehen und verlor durch eine technische Niederlage (0:10), was den neunten Schlussrang für Epp bedeutete. Bis 75kg verlor Lars Epp seinen ersten Kampf gegen Thery Chardonnens (0:10; TU). Anschliessend drehte Epp den Spiess jedoch um und holte sich zwei Schultersiege gegen Fabien Meier sowie Jonas Schwaller. Gegen Esteban Tscharner folgte dann aber erneut eine Niederlage durch technische Unterlegenheit (4:14), wodurch Epp noch um Platz fünf und sechs kämpfen konnte. Dort traf er auf den Vereinskollegen Benjamin Gander. Gander behielt im Urner-Duell die Oberhand und sicherte sich den fünften Schlussrang, Lars Epp verblieb auf dem sechsten Schlussrang. Benjamin Gander traf in der ersten Runde auf den späteren Schweizermeister Marc Dietsche und musste sich mit einer 0 zu 10 Niederlage geschlagen geben (TU). Danach behielt Gander jedoch die Oberhand und sicherte sich seinerseits zwei Siege durch technische Überlegenheit gegen Lukas Marbacher (11:0) und Reto Bürgisser (0:13). Nicolas Christen kam nach längerer Freistil-Wettkampfpause wieder ins Wettkampfgeschehen zurück. Bis 80kg musste er im ersten Kampf gegen Tobias Portmann die Verliererrolle einnehmen (0:10; TU). Valentin Furrer, Julien Fota und Yannick Epp punktete Christen jedoch allesamt aus (alle 10:0; TÜ). Mit dem 9 zu 2 Punktesieg gegen Tobias Betschart holte sich Christen den Einzug ins kleine Finale. Dort bezwang er Yves Müllhaupt mit 6 zu 2 Punkten und holte sich die Bronzemedaille. Yannick Epp seinerseits verlor in der Auftaktrunde gegen Tobias Betschart (0:10; TU). Gegen Roger Junker drehte Epp dann jedoch auf und bezwang seinen Kontrahenten souverän mit einer technischen Überlegenheit (12:0). Auch Mirco Studer bezwang Epp mit einem Schultersieg. Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen belegte Epp den siebten Schlussrang. In der Gewichtsklasse bis 97kg verlor Flavio Herger den ersten Kampf gegen Carlo Lanfranchi mit einer 2 zu 12 Niederlage durch technische Unterlegenheit. Auch gegen Alexander Büeler fand Herger nicht das passende Rezept (0:4). Im dritten Kampf gegen Adrian Kronenberg gewann Herger mit einem Schultersieg und sicherte sich mit dem fünften Schlussrang das Diplom. In der gleichen Gewichtsklasse verlor auch Kilian Zberg gegen Lanfranchi (2:12). Gegen Kronenberg konnte sich Zberg einen Sieg durch technische Überlegenheit holen (10:0). Im kleinen Finale gegen Büeler hatte Zberg dann aber erneut das Einsehen und musste sich mit dem undankbaren vierten Schlussrang begnügen (0:10; TU). In der höchsten Gewichtsklasse stand Christoph Waser Noel Hutter gegenüber. Waser holte sich zum Auftakt einen 6 zu 1 Punktesieg. Gegen Andrii Vyshar musste sich Waser jedoch durch eine Schulterniederlage geschlagen geben. Waser liess sich davon jedoch nicht beirren und schulterte im Folgekampf seinen Kontrahenten Damian Ulrich. Im kleinen Finale reichte es mit einer 8 zu 15 Punkteniederlage knapp nicht aufs Siegertreppchen und Waser musste mit dem vierten Schlussrang Vorlieb nehmen.
Das grosse Urner Starterfeld mit dem Coaching-Staff, bestehend aus Michael Jauch, Sven Gamma, Urs Poletti sowie Richi Gisler, überzeugte und konnte drei Meistertitel sowie vier Bronzemedaillen mit nach Hause nehmen. Nun folgen am 13. Mai 2023 noch die letzten Schweizermeisterschaften der Junioren in Reussbühl LU, bevor es in die Sommerpause geht. Die Formkurven der Urner stimmen, was viel für die Mannschaftsmeisterschaft 2023 verspricht.