Mit sechs Einzelsiegen, die hart erkämpft werden mussten, konnte der auf dem gleichen Zwischenrang klassierte Aufsteiger RC Oberriet-Grabs besiegt werden. Ein mitgehendes Publikum bekam den perfekten Samstag zu sehen, denn die zweite Mannschaft realisierte am Nachmittag den Gruppensieg und steht in der 1. Liga im Final.
Bericht: Caroline Bucher

In der Vorrunde resultierte zwischen Schattdorf und Oberriet-Grabs ein 20 zu 20 Unentschieden. Somit war für beide Teams klar: Wer den Sieg erkämpft, hat die halbe Miete eingefahren, um dem Auf- bzw. Abstiegskampf entgehen zu können.
Lion Husmann zeigte auch im Greco, dass er den Kampf diktieren kann. Sein Gegner Andrin Vetsch sah sich von Beginn weg in die Defensive gedrängt und musste bereits zur Pause einem Elfpunkterückstand nachrennen. Der Urner liess jedoch nichts mehr zu und beendete den Kampf frühzeitig durch technische Überlegenheit mit 17 zu 2 Punkten. Ein perfekter Start, den das zahlreiche Publikum und das lebensgrosse Maskottchen „Champi“ mit einem starken Applaus zu würdigen wusste. Bereits in der Vorrunde, damals in der Gewichtsklasse 97 kg, standen sich Elias Kempf und Andrii Vishar, Trainer und Coach des RCOG, gegenüber. Der Kampfverlauf entsprach demjenigen der Vorrunde. Die Beinangriffe des Ukrainers brachten jeweils zwei Punkte ein. Fast hätte Kempf dem Rheintaler einen Mannschaftspunkt abnehmen können. Aber wenige Sekunden vor Schluss stand der vorzeitige Sieg durch technische Überlegenheit mit 15 zu 0 Punkten fest. Oberriet-Grabs ging mit diesem Sieg mit 5 zu 4 Mannschaftspunkten erst- und letztmals in Führung. Thomas Epp bekam es mit dem amtierenden Junioren-Schweizermeister Janis Steiger zu tun. Letzterer war passiv eingestellt und setzte taktisch auf die Verteidigung. Mit einer 1 zu 0 Punkteführung für den Schattdorfer ging es in die Pause. In der zweiten Hälfte fruchteten die steten Angriffe des Flüelers und er konnte sich als 8 zu 2 Punktesieger erküren lassen. Ein toller und verdienter Erfolg, welcher Epp für die am darauffolgenden Sonntag in Moldawien startende Vorbereitung für die U23 WM in Spanien zuversichtlich stimmen konnte. Der bärenstarke, sympathische Ufhusner in den Diensten der Schattdorfer begeisterte das einheimische Publikum erneut. Zwar musste Simon Marti mit einem 0 zu 2 Punkterückstand in die Pause, doch die zweite Hälfte hatte nur noch einen agierenden Ringer. Ilir Fetahu konnte die nicht endenden Angriffe von Martin nicht parieren und gab in den zweiten drei Minuten insgesamt dreizehn Punkte ab. Somit gingen weitere drei Punkte auf das Konto der Urner und lediglich einer zu den Ostschweizern. Sven Gamma bekam den mit einer Doppellizenz ausgestatteten Tuggener Ringer Jonas Müller als Gegner zugeteilt. Der Schwyzer erkämpfte sich in diesem Jahr die Bronzemedaille bei den Aktiven und der Schattdorfer wusste, dass es einen Kampf auf Biegen und Brechen geben würde. Was vorausgesehen werden konnte, trat ein. Gamma konnte sich wegen einer Passivität seines Gegners einen Punkt gutschreiben lassen und mit einer Minimalführung in die dreissig Sekunden dauernde Pause gehen. In den nachfolgenden drei Minuten war es dann der Oberrieter, welcher sich auch wegen einer Passivität einen Punkt notieren lassen durfte. Es blieb beim 1 zu 1 Punktestand nach Ablauf der Kampfzeit und da Müller den letzten Punkt gemacht hatte, wurde er zum Sieger ausgerufen. Die Urner sicherten sich mit drei gewonnenen Kämpfen mit 11 zu 9 Punkten einen kleinen Vorsprung zur Kampfhälfte.
Mit dem amtierenden Aktiv-Vizeschweizermeister Nicolas Steiger bekam es Sven Epp mit einem erfolgreichen Kontrahenten zu tun. Der Urner bewies in dieser Saison wiederholt, dass sich seine Gegner in Acht nehmen müssen, denn Epp bleibt über die ganze Wettkampfzeit brandgefährlich. Der Rheintaler startete besser in den Wettkampf und ging zur Pause mit einer 1 zu 0 Punkteführung in die Coachingecke. Dort mussten auf Seiten Schattdorfs von Richi und Erich Gisler die richtigen Worte gefallen sein, denn Epp trumpfte ganz stark auf. Mit drei Zweierwertungen besiegte er Steiger unter frenetischem Jubel der Fans, was drei Punkte für Schattdorf und einen für Oberriet-Grabs ausmachte. Somit hiess der Zwischenstand 14 zu 10 Mannschaftspunkte für die Urner. Diese Leistung brachte Epp zudem die Auszeichnung „The Best Fighter“ auf Seiten der Schattdorfer ein, welche jeweils mit einem Glas Honig versüsst wird. In dieser Gewichtsklasse war eher der Teamleader von Oberriet-Grabs, Andreas Vetsch, erwartet worden. Doch der Internationale konnte verletzungsbedingt nicht antreten, was die Coaches der Ostschweizer zu Umstellungen zwang. Erstmals in dieser Saison trat der Ex-Internationale Flavio Freuler auf die Matte. Lars, der zweite der drei Epp-Brüder aus Seedorf, wusste, was auf ihn zukam. Ohne Respekt vor seinem Gegner erkämpfte sich der Schattdorfer in der ersten Hälfte einen Punkt zum zwischenzeitlichen 1 zu 1 Punktestand. Nach der Pause gab er noch wenige Punkte ab, doch mit der 1 zu 5 Punkteniederlage konnte er einen Punkt für sein Team erobern und Oberriet durfte sich nur zwei Punkte gutschreiben lassen. Mit einer 15 zu 12 Führung ging es in die drei letzten Kämpfe. Der Gegner von Nicolas Christen stand vor diesem Fight mit einer makellosen Siegesbilanz da. Fünf Kämpfe, fünf Siege. Der amtierende Vize-Schweizermeister und Kaderringer Maurus Zogg war der erwartete schwere Gegner und es konnte auf einen hochstehenden Kampf geschlossen werden. Der Ostschweizer wurde vom Kampfrichter Thomas Murer als Erster mit einer Passivität versehen, was der Schattdorfer zu Nutzen wusste. Da sich Zogg mit einer unerlaubten Beinarbeit zu helfen versuchte, wurde er auch noch verwarnt. Bei der erneuten Bodenlage konnte Christen sein Punktekonto mit einem Durchdreher auf 7 zu 0 hochschrauben und mit diesem komfortablen Vorsprung in die Pause gehen. Dass der Ostschweizer sechs Minuten durchpowert, war bekannt. Doch der Urner setzte sich geschickt zur Wehr und gab lediglich einen Punkt ab. Somit war ein wichtiger Leistungsträger der Ostschweizer besiegt und Schattdorf ging mit 18 zu 13 Punkten in Führung. Was sich vor Wochenfrist mit einer knappen Punkteniederlage abgezeichnet hatte, nahm eine wunderbare Fortsetzung bei diesem äusserst wichtigen Fight gegen den mehr als doppelt so alten Jurek Szeibinger. Der Beckenrieder Benjamin Gander mausert sich zu einem Ringer, der seinem Team wichtige Punkte sichern kann. Und dies in einer Situation, wo jeder erkämpfte, aber auch jeder abgegebene Punkt matchentscheidend sein kann. Der Schattdorfer behielt in beiden Halbzeiten das bessere Ende für sich in den Händen. 6 zu 4 stand es zur Pause, 8 zu 5 Punkte am Ende des Kampfes. Dieser feine Sieg von Gander bedeutete gleichzeitig, dass die Schattdorfer mit dem Zwischenstand von 20 zu 14 Punkten im letzten Fight nicht mehr eingeholt werden konnten und somit als Sieger feststanden. Die Fans und Champi tobten über den vorzeitigen Kampfsieg der Urner, welcher durch die Parade von Gander frühzeitig besiegelt wurde. Bereits im Hinkampf gaben sich Yannick Epp und Milan Krizsan die Hand. Es war das Bestreben des dritten Epp-Bruders, die Schulterniederlage aus der ersten Meisterschaftsrunde gutzumachen. Dies gelang bis zur Pause gut, lag der Seedorfer doch nur mit 0 zu 4 Punkten in Rücklage. In der zweiten Hälfte punktete der Oberrieter jedoch weiter und stand vor Ablauf der Kampfzeit als technischer Überlegenheitssieger fest.
Diese letzte Niederlage verminderte den Jubel der Schattdorfer keinen Augenblick, denn mit dem 20 zu 18 Punktesieg gegen den direkten Konkurrenten konnte man sich in der Tabelle vielleicht entscheidend vor die Ostschweizer setzen und die rote Laterne abgeben. Noch bleiben vier Qualifikationskämpfe, um sich in eine noch bessere Position zu bringen, um zumindest dem Gespenst Auf- bzw. Abstieg zwischen der Premium und Challenge League zu entgehen. Nun folgt eine wohlverdiente Pause und am 22. Oktober 2022 geht es dann gegen den Tabellenzweiten auswärts in der BBZ-Halle in Willisau weiter.
Die nächsten Begegnungen der RRS:
22.10.2022 Willisau – RRS
29.10.2022 RRS – Einsiedeln
05.11.2022 RRS – Freiamt
12.11.2022 Kriessern – RRS