Schattdorf schrammt wenige Zentimeter am Sieg gegen den Schweizermeister vorbei

Im ersten Heimkampf dieser Saison trafen die Schattdorfer auf Willisau. Die Urner zeigten eine sehr kämpferische Leistung und beinahe hätten sie den amtierenden Schweizermeistern ein Bein stellen können. Mit etwas Pech blieb es jedoch beim Ausrufezeichen und der 17 zu 22 Punkten Niederlage.

Mannschaft mit Champi:
Von hinten links > Elias Kempf, Michael Jauch, Sven Epp, Champi, Michael Epp, Coach: Richi Gisler, Urs Poletti, Erich Gisler
Von vorne links > Lars Epp, Thomas Epp, Sven Gamma, Yannick Epp, Nicolas Chriten

Nach dem Unentschieden in der vergangenen Woche gegen Oberriet-Grabs und der Startniederlage von Willisau gegen Einsiedeln, durften die Zuschauer in der heimischen Grundmatte gespannt auf ein umkämpftes Duell zwischen Uri und Luzern sein. Lion Husmann gelang gegen Florian Schärli ein guter Start in den Fight, in welchem der amtierende Mannschafts-Schweizermeister Willisau die Startniederlage gegen Einsiedeln gutmachen musste. Husmann zeigte eine solide Leistung und gewann verdient mit 8 zu 4 Punkten. Die Nomination von Sämi Scherrer, welcher wenige Tage nach diesem Kampf an die WM nach Belgrad reisen wird, zeigte auf, dass Willisau unbedingt gewinnen wollte. Der Stammringer in diesem Gewicht, Delian Alishahi, befand sich dieses Wochenende an der besagten WM in Serbien. Dem Urner Michael Jauch gelang es Scherrer einen Punkt abzuluchsen und holte sich somit einen wichtigen Zähler für die Mannschaft (1:8). Auch beim Duell zwischen Sven Gamma und Timon Zeder zeigte sich, dass Willisau bei jedem Kampf um jeden Punkt kämpfen wollte. Zeder, der technische Leiter der Luzerner, konnte in einem sehr ausgeglichenen Kampf den Sieg für sich beanspruchen. Dieser fiel mit einem Punkteendstand von 3 zu 5 gegen den Urner aber sehr knapp aus. Zeder wurde am Ende des Kampfes als «Best Fighter» seines Teams mit einem Glas Honig beschenkt. Durch das verletzungsbedingte Fehlen von Olympiaringer Stefan Reichmuth mussten die Luzerner in der Gewichtsklasse bi 97kg auf Dominik Bossert zurückgreifen. Der Start gelang dem Luzerner besser als Elias Kempf, doch mit dem Fortschreiten der Wettkampfzeit trumpfte Kempf gross auf und punktete seinen Kontrahenten aus (18:2). Diese Leistung wurde am Schluss mit dem «Best Fighter» auf Seiten der Schattdorfer ausgezeichnet. Thomas Epp zeigte Ueli Rölli von Beginn weg klar auf, dass er der Meister auf der Matte ist und liess seinen Gegner ohne Punktegewinn vorzeitig abtreten (15:0).

Elias Kempf beim souveränen Sieg gegen Dominik Bossert

Der Pausenstand von 12 zu 7 Punkten zugunsten der Urner liess Gutes verhoffen. Aber im Wissen um die Stärken der Willisauer in den Kämpfen nach der Pause war klar, dass bei mindestens einem Kampf ein Überraschungssieg her musste, wenn die RRS die Punkte im Urnerland behalten wollen. Beim Grenzlandturnier gab es für Nicolas Christen gegen den gleichen Gegner (Daniel Häfliger) zwar einen Punktesieg, doch die ersten Punkte musste Christen damals dem Luzerner überlassen. Dieses Mal gab es jedoch nichts zu gewinnen für den Willisauer. Mit einer soliden Leistung des Favoriten Christen endete der Kampf vorzeitig mit einer technischen Überlegenheit und dem Punktemaximum für die Schattdorfer (15:0). Der Gegner von Lars Epp war zu favorisieren, doch warum nicht bei diesem Kampf eine Überraschung? Dazu durfte sich Epp aber nicht verstecken, was er dann auch nicht tat. Der Urner musste seinem Gegner Roger Heiniger die ersten Punkte zugestehen. Nach der Pause war dann das Kampfgeschehen ausgeglichener und in dieser Phase konterte Epp einen Wurf von Heiniger, so dass Letzterer in eine sehr brenzlige Lage kam. Wenige Zentimeter fehlten und der Unparteiische hätte mit einem Handschlag auf die Matte den Schultersieg bestätigen können. Doch Heiniger konnte sich mit letzter Kraft gegen die Niederlage stemmen, musste dann aber mehr als drei Minuten (!) gepflegt werden. Bei vier Minuten Verletzungszeit wäre der Sieg an Epp gegangen und das wäre gleichbedeutend mit dem ersten Sieg gegen die Willisauer Equipe in der höchsten Liga gewesen. Dass dem dann aber nicht so war, zeigte schliesslich der Punktesieg von Heiniger mit 11 zu 4 Punkten. Bei den letzten drei Kämpfen war die Favoritenrolle jeweils klar verteilt: Willisau hatte noch drei international erfahrene Ringer auf der Startliste, was die Aufgabe für die drei Schattdorfer äusserst schwierig machte. Der Gegner von Sven Epp war Mansur Mavlaev. Mavlaev klassierte sich an der vergangenen Junioren WM sowie EM jeweils im siebten Schlussrang und in der letzten Meisterschaft blieb er ungeschlagen. Somit wartete mit Mavlaev ein harter Brocken auf Epp und der Urner musste sich vorzeitig als technisch Unterlegener verabschieden (0:15). Michael Epp traf auf Tobias Portmann, welcher sich für die U23 WM von Mitte Oktober in Spanien qualifiziert hat. Portmann liess nichts anbrennen und ging als vorzeitiger Sieger nach Punkten in die Ecke der Luzerner zurück (0:16). Der Ex-Internationale Jonas Bossert zeigte im Kampf gegen Yannick Epp von Beginn weg auf, dass er mit einem Sieg die Willisauer auf die Siegerstrasse bringen wollte. Punkt um Punkt ging auf das Konto der gegnerischen Mannschaft und noch vor Ablauf der gesamten Wettkampfzeit war die technische Niederlage für den Schattdorfer besiegelt (0:16).

Trotz der Niederlage zeigten die Schattdorfer Ringer dem zahlreichen Publikum eine kämpferische Leistung, welche mit wenig Glück und ein paar Zentimetern einen anderen Sieger hervorgebracht hätte. Ein Sieg gegen den amtierenden Schweizermeister Willisau wäre einer grossen Sensation gleichgekommen. Da das Highlight auf der Matte knapp verfehlt wurde, avancierte die erstmalige Vorstellung des neuen Vereinsmaskottchens in Lebensgrösse namens «Champi» zum positiven Ereignis an diesem Spätsommerabend. Besonders der junge Nachwuchs hat sichtlich Gefallen gefunden an «Champi», welcher das Projekt «Future Champion» unterstützt. Am 17. September 2022 geht es für die Schattdorfer in Einsiedeln ab 20.00 Uhr um die nächsten Punkte und die Möglichkeit, sich vom Tabellenschlussrang zu lösen.

Die nächsten Begegnungen der RRS:

17.09.2022 Einsiedeln – RRS

24.09.2022 Freiamt – RRS

01.10.2022 RRS – Kriessern

08.10.2022 RRS- Oberriet

22.10.2022 Willisau – RRS

29.10.2022 RRS – Einsiedeln

05.11.2022 RRS – Freiamt

12.11.2022 Kriessern – RRS

Bericht: Caroline Bucher