In der Vorrunde verlor die RRS deutlich mit 8 zu 27 Punkten gegen die Freiämter. Für den Rückrundenkampf war für beide Mannschaften bereits vor Anpfiff alles klar und es konnte nicht mehr an der Tabellensituation gerüttelt werden. Dennoch lieferten sich die beiden Teams einen spannenden letzten regulären Kampf der Saison 2021.
Bericht: Caroline Christen
Beide Teams traten mit zahlreichen Nachwuchsringern in der Aufstellung an, um den Jungen im letzten Saisonkampf nochmals die Chance auf Kampferfahrung zu gewährleisten. Nach kurzem Abtasten zwischen Lion Husmann und Flurin Meier ging der Freiämter mit vier Punkten in Führung. Bereits in der nächsten Aktion gelang Husmann in eine unausweichbare Situation und musste sich mit einer Schulterniederlage geschlagen geben. Der gebürtige Russe Magomed Ayskhanov konnte in dieser Saison sechs von sieben Kämpfen für sich entscheiden. Christoph Waser versuchte ihm nun Paroli zu bieten. Ein Überraschungsangriff von Waser brachte leider keine Punkte für den Urner ein und der Freiämter konnte seinerseits in Führung gehen. Stille Gewässer sind tief. Ganz mach diesem Motto nutzte Waser eiskalt seine nächste Punktemöglichkeit aus und verkürzte zum 2 zu 3. Der Beckenrieder bewies, dass auch er aus demselben Holz geschnitzt ist wie die Urner und zeigte eine sehr kämpferische Leistung. Knapp zwei Minuten vor Schluss ging die Rechnung jedoch nicht mehr auf und er musste sich mit einer Schulterniederlage geschlagen geben (2:11). Sergio Gamma traf auf den jungen Nachwuchsringer Timo Gretner und bewies seine Erfahrung mit einer frühen Führung. Gamma, der Doppellizenzierte, stand in diesem Jahr mehrmals mit Brunnen auf der Matte sowie mit Schattdorf‘s Zwei. Gegen Gretner kürte Gamma seinen kurzen NLA-Auftritt mit einem Schultersieg. Flavio Herger musste Roman Zurfluh bereits nach dem ersten Wurf den Schultersieg zugestehen. Nach nur 21 Minuten wurde bereits der fünfte Kampf zwischen Sven Gamma und Saya Brunner angepfiffen bzw. direkt wieder abgepfiffen, da Brunner wegen einer Verletzung nicht antreten konnte. Somit stand es zur Pause 8 zu 12 Punkte mit insgesamt vier Schultersiegen.
Eine etwas längere Pause wurde genutzt, um diverse Ehrungen für Schweizermeistertitel, weitere Schweizermeistermedaillen und internationale Erfolge vorzunehmen. Zudem wurden der Schiedsrichter René Grütter und Gabriel Christen, der langjährige vereinseigene Speaker sowie die Stimme der (RRS-) Nation, geehrt und verabschiedet. Auch den tatkräftigen Helfern vor Ort in der Isenringenhalle wurde ein grosses Dankeschön ausgesprochen. Im Grossen und Ganzen darf die RRS auf eine sehr erfolgreiche Saison „änet em Bärg“ zurückschauen und durfte immer Heimkämpfe mit super Stimmung austragen.
Yannick Epp ging gegen Marc Weber früh in Rückstand. Epp gelang es leider nicht aus guten Chancen Punkte zu ernten und musste seinerseits oft in der Defensive arbeiten. Trotz RS-bedingtem Trainingsrückstand zeigte Epp eine kämpferische Leistung und war mehrmals nah am Punkten, doch nach dem Sieg vom letzten Wochenende lief der Kampf nicht nach dem Gusto des Urners und er musste sich vorzeitig mit 0 zu 16 Punkten durch technische Unterlegenheit geschlagen geben. Als sehr ausgeglichen erwies sich das Duell zwischen Michael Epp und Reto Bürgisser. Epp vermochte durch die Aktivitätszeit in Führung zu gehen. Diese hielt lange Zeit an, bevor der Freiämter aufholen konnte. 60 Sekunden vor Schluss stand es 2 zu 2 Punkte. Epp warf nochmals alles in die Waagschale und nahm volles Risiko, was sich leider nicht auszahlte und mit einer 2 zu 6 Punkteniederlage ausging. Nicolas Christen gestaltete den Kampf sehr abgeklärt und taktisch, was die Aktivitätszeit für Kimi Käppeli einbrachte. Diese Chance nutzte Christen zur 5 zu 0 Führung aus. Ein blitzschneller Konter von Christen führte zu einer guten Ausgangslage, doch das Pausenhorn liess leider weitere Punkte nicht zu. Die letzten vier Punkte der Saison liess sich Christen jedoch nicht streitig machen und er knüpfte Käppeli souverän 15 Punkte zur technischen Überlegenheit ab. Der Freiämter Pascal Strebel konnte 2012 an der Olympiade in London teilnehmen und zeigte gegen Benjamin Gander, dass er der klare Favorit ist. Gander liess sich davon nicht beirren und kämpfte stets aktiv und aufmerksam mit. Doch gegen den sehr erfahrenen Freiämter konnte Gander nicht punkten und verlor mit 0 zu 16 Punkten durch technische Unterlegenheit. Auch Sven Epp traf auf einen ehemals international aktiven Randy Vock. Der erfahrene und vielseitig einsetzbare Vock hatte gegen den Urner die Nase vorne, konnte mit 3 zu 0 in die Pause gehen. Immer wieder machte Epp Vock das Kampfgeschehen schwer, musste sich am Ende aber mit 0 zu 9 Punkten geschlagen geben. Erneut zeigten die Urner eine gute Leistung und konnten trotz sehr jungem Team ihre Stärken aufzeigen. Dennoch reichte es gegen Freiamt nicht zu einem Sieg, sondern zum Schlussresultat von 13 zu 25 Punkten. Die Saison 2021 verlief trotz einigen verletzungsbedingten Rochaden aber dennoch sehr positiv für die Schattdorfer. Mit dem fünften Schlussrang und drei Siegen dürfen die Urner nun in ihre wohl verdiente Off-Season eintreten, um dann im nächsten Jahr wieder voller Energie und top motiviert in die neue Saison zu starten. Wer weiss, vielleicht dann auch wieder auf heimischem Terrain in Schattdorf.
Tabelle:
- Willisau
- Freiamt
- Einsiedeln
- Kriessern
- Schattdorf
- Hergiswil