Dreier-Rochade im Vorstand der RRS

Eine neue Saison bedeutet auch immer eine neue Ausgangslage. Der neue Status quo wird nicht nur in den Reihen der aktiven Ringer gelegt, sondern auch im Vorstand. Da gab es in diesem Jahr gleich drei Wechsel.

von: Caroline Christen

Neu sind zwei aktive Ringer im Vorstand

Nach der Corona-bedingten «Zwischensaison» im letzten Jahr, ist die RRS nun bereit für einen Neustart und möchte wieder Vollgas geben. Im sechsköpfigen Vorstand rückten mit Sven Gamma und Leon Kempf zwei junge Personen aus eigener Reihe nach. Beide sind selbst noch aktiv am Wettkampfgeschehen beteiligt, nehmen diese Doppelbelastung aber gerne an. Ergänzend dazu übernimmt David Tresch den Posten «Chef Mannschaftsmeisterschaft». Somit wurde dort die elfköpfige Sportkommission ebenfalls wieder komplettiert.

Interview mit den drei «Neuen»

Um die drei neuen Amtsinhaber etwas genauer kennenzulernen und zu schauen, mit welchen Herausforderungen sie sich in letzter Zeit umhergeschlagen haben, wurden die drei Urner zum Interview gebeten.

Wie geht ihr mit der Doppelbelastung selbst zu ringen und ein Amt im Vorstand innezuhaben um?
Kempf: «Bisher war der Druck von beiden Seiten noch nicht allzu hoch, daher konnte ich mich bestens auf das Ringen selbst oder auf mein Amt konzentrieren. Während der Meisterschaft ist es dann aber umso wichtiger alle Termine im Kopf zu haben, damit dann für die Mannschaft alles bereit ist, aber auch keine wichtigen Vorstandstermine oder Organisatorisches vergessen werden.»

Gamma: «Das Amt des Sportchefs ist wahrlich nicht ein kleines «Jöbbli». Natürlich ist dies eine nicht zu unterschätzende Doppelbelastung, gerade in der Vorbereitung und während der Meisterschaft. Jedoch sind wir auch neben der Matte ein Team und helfen einander, wenn es irgendwo Unterstützung braucht. Auf der Matte kann ich nach all den Jahren ziemlich gut einschätzen, was es braucht oder eben nicht.»

Wie hast du dich in dein neues Amt eingearbeitet?

Kempf: «Inzwischen bestens. Ich durfte das Amt von meinem Vater übernehmen. Ihm konnte ich in all seinen Amtsjahren immer wieder über die Schulter schauen. Er musst mir aber auch teilweise unter die Schultern fassen und etwas helfen. Es gab aber ehrlich gesagt durch Corona auch noch nicht allzu viel zu erledigen, da Vieles abgesagt werden musste. Dadurch konnte ich mich bestens in mein neues Amt einarbeiten.»

Tresch: «Ich habe mich zwei Mal mit dem vorherigen Chef der Mannschaftmeisterschaft getroffen und so die meisten Informationen abgeholt. Durch andere Mitglieder und insbesondere Vorstandsmitglieder der RRS habe ich weitere hilfreiche Informationen rund um das Organisatorische der Mannschaftmeisterschaft erhalten, wie beispielsweise bei der Begehung der Halle „Isenringen“ in Beckenried, in welcher die RRS die diesjährige Mannschaftmeisterschaft durchführen wird.»

Gamma: «Sehr gut. Da ich bereits einige Jahre in der Sportkommission tätig war, wusste ich in etwa, was als Sportchef auf mich zukommt. Ich konnte mich bereits früh in gewisse Angelegenheiten einbringen und so war die Übergabe dann nur eine Formsache.»

Was sind eure Motivation und eure Ziele, bei der RRS aktiv mitzuhelfen den Verein zu führen?

Gamma: «Der Verein und das Umfeld der Ringerriege haben mir seit ich mit sieben Jahren angefangen habe, viel gegeben. Ich habe viel gelernt wie zum Beispiel Respekt, Kameradschaft und einfach nie aufgeben – um nur einige zu nennen! Ringen ist eben auch eine Lebensschule. Da ist es für mich selbstverständlich mitzuhelfen. Mein Ziel bei der RRS ist es, der eingeschlagene Weg weiter voranzutreiben: Werte pflegen, Nachwuchsbereich ausbauen oder auch die Strukturen zu professionalisieren, um bald wieder eine NLA-Medaille zu gewinnen.»

Tresch: «Die RRS ist schlank und unkompliziert aufgebaut. Die Mitglieder, aktive wie auch passive, sind bodenständig und humorvoll. Es macht Spass mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten oder einfach mal in einer gemütlichen Runde ein Bier zu trinken. Ausserdem sind mein Sohn Javis und meine Tochter Maleah aktiv beim Nachwuchs dabei und somit bin auch ich gerne ein Teil der RRS.»

Kempf: «Ich persönlich möchte als solch junges Vorstandsmitglied ein Vorbild für alle Jungen, wie aber auch für alle Vereinsmitglieder sein. Ich will das Bestmögliche für die RRS beitragen, sei es auf oder neben der Matte. Zudem möchte ich diesen starken Verein weiter beim Wachsen unterstützen, denn die Ringerriege ist für mich wie eine zweite Familie.»

Wie hat sich die Corona-Zeit auf den Verein ausgewirkt?
Gamma: «Die gewohnten sozialen Kontakte fehlten ganz klar und für die Trainer war es eine speziell schwierige Zeit, die Ringer bei Laune zu halten. Ich glaube aber nicht, dass diese Zeit dem Verein wirklich geschadet hat. Ich sehe mehr den positiven Effekt: Nach dem zwangsläufigen «Reset» herrscht nun auf und neben der Matte eine sehr positive Aufbruchsstimmung und das ist, was im Moment wirklich zählt!»

Mit welchen Anlässen wird der Verein die sozialen Kontakte in Zukunft wieder pflegen, wenn es möglich ist?

Kempf: «Die erste Möglichkeit, die sozialen Kontakte in grösserem Rahmen wieder pflegen zu können, wird bereits der Start der Mannschaftsmeisterschaften Ende August in Beckenried sein. Dort werden wir nach zwei Jahren Pause endlich wieder mit der ganzen Ringerfamilie sowie unseren treuen Fans vereint sein. Des Weiteren hoffe ich, dass wir anfangs Dezember wie geplant einen gemütlichen „Klausabend“ abhalten können. Ich hoffe aber sehr, nächstes Jahr wieder Anlässe ohne allzu grosse Einschränkungen planen und durchführen zu können.»

Leider konnte die RRS im letzten Jahr nicht an der Meisterschaft teilnehmen. Kann in diesem Jahr wieder fest mit einer Teilnahme gerechnet werden?

Tresch: «Nach den Erfahrungen vom letzten Jahr betreffend Covid-19 haben wir reagiert. Die Isenringen-Halle in Beckenried hat die nötige Infrastruktur, um eine Mannschaftsmeisterschaft mit Publikum in der aktuellen Lage mit den dazugehörenden Schutzmassnahmen durchführen zu können. In den letzten Monaten durften wir erfahren, dass die Covid-19-Massnahmen immer wieder angepasst wurden. Daher wird unser Schutzkonzept auf die Vorgaben des BAGs und Swiss Wrestling abgestimmt sein. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und sind für die Mannschaftmeisterschaft bereit.»

Apropos Meisterschaft: Wie steht es um die Vorbereitungen? Gibt es Neuverpflichtungen?

Gamma: «Das Team hat den ganzen Frühling, gemäss den erlaubten Richtlinien, an Kraft und Kondition gearbeitet. Nach dem «Kickoff-Event» Ende Mai, stehen seit Juni wieder intensive Matteneinheiten auf dem Programm, was von den Ringern mit grosser Freude genutzt wird. Im Juli wurden die Schweizermeisterschaften nachgeholt und danach ging es umgehend ins Trainingslager, welches in diesem Jahr in Schattdorf abgehalten wurde. Weiter findet Anfangs August nochmals ein Trainingsweekend statt. Eine Woche später, am 14. August 2021, findet mit dem Grenzlandturnier in Kriessern der letzte Formtest statt, ehe es am 28. August 2021 «zuhause» in Beckenried gegen Einsiedeln in der Mannschaftsmeisterschaft ernst gilt. Es freut uns zudem, dass wir in dieser Saison auf die Dienste von Tanguy Darbellay (Team Valais) und Maithem Abd al Sada (RR Brunnen) zählen dürfen. Beide wurden mit einer Doppellizenz ausgestattet.»

Nicht nur der Vorstand sowie die Sportkommission der RRS sind bereit, auch die Ringer und Ringerinnen sind optimal vorbereitet. Sie werden sich am 14. August 2021 am Grenzlandturnier in Kriessern noch ein letztes Mal duellieren, bevor es dann am 28. August in Beckenried mit der Swiss Winforce League losgeht. Dort treffen die Urner um 20:00 Uhr auf das Team aus Einsiedeln.