Am vergangenen Samstag 10. Juli 2021 galt es für die Ringerriege Schattdorf nach teils langer Pause wieder ernst. Die etwas jüngeren Ringer und Ringerinnen konnten teilweise bereits wieder Wettkampfluft schnuppern, aber insbesondere für die Aktiven waren diese Schweizermeisterschaften der erste Formtest seit langem. In der Wankdorfhalle in Bern fanden die SM im Freistil der Aktiven und Kadetten statt. Die Schattdorfer reisten mit insgesamt 13 Ringern und zwei Ringerinnen an.
Von: Caroline Christen
Zwei Podestplätze für die Urner Frauen
Mit Delia Gisler und Anja Epp wurden die Schattdorfer Farben bei den Frauen gleich doppelt vertreten. Delia Gisler trat in der Frauenkategorie an. Sie musste sich im ersten Kampf zwar durch eine technische Niederlage gegen Svenja Jungo geschlagen geben (0:10), drehte danach aber voll auf. Gegen Yara Vetsch gewann sie mit 11 zu 4 Punkten. Ursina Lippuner sowie Lia Vetsch legte sie gleich beide auf die Schultern und sicherte sich somit mit einer starken Leistung die Silbermedaille. Da bei Anja Epp nicht ganz so viele Teilnehmerinnen in ihrer Gewichtsklasse anwesend waren, trat sie bei den Kadetten bis 47kg an. Sie startete gegen Manuel Zäch mit einem 8 zu 4 Punktesieg in den Wettkampf. Mit ganzen drei Schultersiegen gegen Jonas Schumacher, Robin Birchler und Ivo Auf der Maur zog sie mit vollem Elan weiter. Sie sicherte sich mit vier Siegen und einer weissen Weste den verdienten Schweizermeisterinnen-Titel.

Vier weitere Podestplätze bei den Kadetten
Aaron Zberg und Lion Husmann traten beide in der 60kg-Gewichtsklasse an. Aaron Zberg sicherte sich gegen Florian Tanner einen Sieg durch technische Überlegenheit (10:0). Gegen Ueli Rölli gelang es ihm hauchdünn mit 2 zu 2 Punkten zu gewinnen. Umso klarer war dann der Kampf gegen Lino Grossmann, welcher er erneut mit 10 zu 0 Punkten durch technische Überlegenheit gewann. Erst im Finalkampf musste sich Zberg seinem Widersacher aus Freiamt Saya Brunner mit einer technischen Niederlage (0:10) geschlagen geben. Dennoch konnte er sich als Vizeschweizermeister feiern lassen.
Auch Lion Husmann startete mit einer technischen Überlegenheit (10:0) gegen Elias Zihlmann ins Wettkampfgeschehen. Im nächsten Kampf verletzte sich sein Gegner Roman Kehl und musste forfait geben. Gegen den späteren Finalisten Saya Brunner konnte sich auch Husmann keinen Punkt zuschreiben lassen (0:10). Gegen den Einsiedler Magomed Dzhavadov kam Husmann aber wieder auf die Siegesstrasse zurück und gewann durch eine technische Überlegenheit (10:0). Im Kampf um Platz drei machte er dann den Sack zu und gewann mit 7 zu 1 Punkten gegen Niklas Eugster und liess sich die Bronzemedaille umhängen.
Lars Epp verlor seinen ersten Kampf gegen Fritz Reber (0:10). Diese Niederlage schien Epp wachgerüttelt zu haben, denn ab diesem Zeitpunkt gewann er all seine weiteren Kämpfe. Gegen Stefan Kobler und Silvan Aregger holte er sich je einen Sieg durch technische Überlegenheit (12:1). Mit dem Schultersieg gegen Alain Heller sicherte er sich den Einzug ins kleine Finale. Auch dort liess er die Katze nicht mehr aus dem Sack und gewann mit einem souveränen Schultersieg gegen Sirin Ritter. Epp sicherte sich somit die Bronzemedaille.
Peter Zberg sicherte sich drei Siege und die Goldmedaille. Er liess in keinem Kampf etwas anbrennen und gab keinen einzigen Punkt ab. Jonas Kälin und Robin Zwick konnte Zberg noch vor dem Ablaufen der Zeit durch Schultersiege bezwingen. Im Finalkampf gegen Nick Scherrer liess sich Zberg durch eine technische Überlegenheit als Sieger feiern und holte sich somit den Schweizermeistertitel.
Gegen Kilian Kneubühler startete Lars Herger mit einer technischen Überlegenheit (12:1) ins Wettkampfgeschehen. Im Kampf mit Louis Gugolz konnte Herger am Erfolg anschliessen und gewann erneut mit 8 zu 1 Punkten. Gegen Lukas Lötscher musste sich Herger dann aber mit 3 zu 7 Punkten geschlagen geben. Auch gegen Jan Walker aus Einsiedeln fuhr Herger eine 4 zu 8 Punkteniederlage ein. Im Kampf um Platz 5 und 6 traf Herger auf Kevin Steinauer. Steinauer entschied dieses Duell für sich und gewann durch technische Überlegenheit (12:2). Somit resultierte für Herger der sechste Schlussrang.
Ein Podestplatz und drei vierte Ränge für die Aktiven
Bei den aktiven Ringern der RRS bestritt Flavio Herger seine erste SM bei den Aktiven und krönte dies sogleich mit einem Vize-Titel. Herger gewann seine ersten zwei Kämpfe gegen Aslambek Gaziev und Adrian Bruhin beide durch eine technische Überlegenheit (10:0). Dadurch konnte er im dritten Kampf bereits um Gold und Silber kämpfen. Gegen den Freiämter Magomed Ayskhanov konnte Herger zwar zwei Punkte holen, aber der Ostschweizer sicherte sich eine technische Überlegenheit (14:2). Somit liess sich Herger verdient mit dem Vizeschweizermeister-Titel küren.
Elias Kempf bekam es im ersten Kampf mit Michael Nydegger zu tun und verlor mit 1 zu 9 Punkten. Gegen Fredy Bruhin und Manuel Rütter konnte Kempf nicht punkten und verlor durch technische Unterlegenheit (0:10). Gegen Gabriele De Simone wendete Kempf das Blatt und gewann mit 11 zu 0 Punkten durch technische Überlegenheit. Auch der letzte Kontrahent Damian Ulrich bezwang Kempf durch einen Schultersieg. Kempf sicherte sich dadurch den guten vierten Schlussrang.
In der Kategorie bis 75kg traten gleich zwei Schattdorfer Ringer an. Renato Kempf startete mit zwei Punktesiegen gegen Jonas Schwaller (7:2) und Morteza Bahrami (2:0). Gegen Joel Meier musste er sich jedoch auf den Rücken legen lassen und verlor durch eine Schulterniederlage. Danach war die Luft draussen und Kempf verlor seine zwei weiteren Kämpfe gegen Adrian Mazan und Jordan Mennet beide durch eine technische Niederlage (0:10). Kempf sicherte sich den fünften Schlussrang. Benjamin Gander startete mit einer knappen 7 zu 8 Punkteniederlage gegen Loris Müller. Gegen den Berner Mahdi Abdollahi drehte er auf und sicherte sich eine technische Überlegenheit (12:2). Im Kampf gegen Adrian Mazan verlor er dann durch eine technische Niederlage und platzierte sich auf dem neunten Schlussrang.
Sven Epp holte sich im ersten Kampf gegen Domenik Keller einen Sieg durch technische Überlegenheit (12:0). Auch Marc Schärer konnte er knapp mit 4 zu 3 Punkten besiegen. Danach traf Epp auf den gut bekannten Tanguy Darbellay (welcher in der Mannschaftsmeisterschaft jeweils die RRS unterstützt). Epp holte sich zwar einen Punkt, musste sich aber dennoch mit 1 zu 12 Punkten durch eine technische Niederlage geschlagen geben. Gegen den Hergiswiler Sven Bammert verlor Epp mit 3 zu 6 Punkten. Im letzten Kampf um Platz fünf und sechs sicherte sich Epp mit einem 15 zu 6 Punktesieg den guten fünften Schlussrang.
Bei den Aktiven bis 65kg musste sich Leon Kempf zwei Mal durch eine technische Niederlage geschlagen geben gegen Patrick Rölli (0:10) und Maithem Abd al Sada (0:12). Kempf beendete den Wettkampf auf dem neunten Schlussrang. In der gleichen Gewichtsklasse trat auch Simon Gerig an. Er startete gut in den Wettkampf und gewann gegen Daniel Faraj durch eine technische Überlegenheit (10:0). Im zweiten Kampf musste er sich jedoch durch eine Schulterniederlage gegen Melvin Feyer geschlagen geben. Er zeigte eine gute Reaktion und sicherte sich in den nächsten beiden Kämpfen gegen Sulayman Quraishi (10:0) und Patrick Rölli (10:0) zwei Siege durch technische Überlegenheit. Im kleinen Final traf er auf den Brunner Maithem Abd al Sada. Gerig musste sich mit 1 zu 12 Punkten geschlagen geben und landete auf dem vierten Schlussrang.
Michael Epp schulterte im ersten Kampf Nicola Riatsch. Gegen Tobias Portmann wurde Epp jedoch vehement gebremst und verlor durch eine technische Niederlage (0:10). Gegen Matus Kusin sicherte sich Epp dann einen knappen 7 zu 6 Punktesieg. Im kleinen Final traf Epp auf Ronan Feyer aus Sense. Epp verlor diesen Kampf um die Bronzemedaille mit 3 zu 10 Punkten und belegte den vierten Schlussrang.
Top-Leistung der Kadetten und allgemein eine geschlossene Schattdorfer Leistung
Coach Michael Jauch zeigt sich zufrieden mit den Leistungen der Schattdorfer. Bei den Aktiven habe man bemerkt, dass nach der Corona-Pause die Kaderringer deutlich besser in Form waren, da diese ständig durchtrainieren konnten. Die Aktiven hingegen hatten bis anhin keine wirkliche Wettkampfpraxis mehr seit der COVID-19 Pause. Bei den Kadetten waren die Urner mit zwei Titeln die beste Mannschaft. Auch mit den insgesamt zwei Meistertiteln, drei Vize-Meister, zwei dritten Plätzen und sechs weiteren Diplomen kann sich die Leistung der Urner sehen lassen. Bereits am nächsten Samstag 17. Juli 2021 finden in Willisau die Greco-Schweizermeisterschaften der Kadetten und Aktiven statt.