Mit der Niederlage gegen den Tabellennachbarn Hergiswil ist das Abstiegsrunden-Ticket nun definitiv gebucht für die Urner. Sie warfen nochmals alles in die Waagschale und konnten bis zur Pause an den Luzerner Hinterländer vorbeiziehen, leider ohne Erfolg.
von Caroline Christen
Nach der U23-WM-Pause gastierten die Schattdorfer vergangenen Samstag in Hergiswil. Wie bereits in der Vorrunde zählte jeder Punkt im Kampf gegen die Abstiegsrunde. In der Vorrunde standen die Vorzeichen ähnlich, damals lagen die Urner allerdings mit einem Punkt Vorsprung in der Tabelle vor den Luzernern. Bereits vor Kampfbeginn war klar, dass nur ein Sieg einen Lichtblick in der misslichen Lage der Urner helfen würde. In Hinblick auf den bisherigen Saisonverlauf wäre allerdings ein Sieg eine dicke Überraschung gewesen. Ohne die Walliser-Verstärkungen und Nicolas Christen war die Hypothek bereits vor Kampfanpfiff sehr gross für die Urner.
In der Vorrunde musste sich Thomas Epp gegen Alexander Golin frühzeitig durch eine technische Unterlegenheit geschlagen geben. Epp zeigte sich im Rückrundenduell von der besten Seite und liess dem Hergiswiler nur wenige Punktemöglichkeiten zu. Somit gewann der Luzerner lediglich mit einem 6 zu 0 Punktesieg. Christoph Waser’s Fight gegen Joel Ambühl wurde nach rund zwei Minuten Kampfzeit vorzeitig beendet, da sich der Luzerner den 15. Punkt sicherte und somit durch technische Überlegenheit gewann. Nur gerade 40 Sekunden brauchte Simon Gerig, um sich durch einen Schultersieg über Patrick Rölli feiern zu lassen. Ohne Zweifel war er von Beginn an der Kampfbestimmende. Souverän und mit Vollgas ging Gerig ans Werk und nutzte die erst beste Situation, um seinem dritten NLA-Kampf in dieser Saison die Krone aufzusetzen. Dieser positive Schwall an Emotionen schwappte auch in den Kampf des Routiniers Michael Jauch gegen Toni Kurmann über. Aktion für Aktion münzte Jauch in Punkte um und konnte seine 18 zu 0 Punkteführung am Ende sogar noch mit einem Schultersieg küren. Der Bann war gebrochen. Die Urner schienen völlig losgelöst, agierten furchtlos und überzeugt, trotz drohender Abstiegsrunde. Mit Sven Gamma trat der dritte Routinier auf die Matte und legte sogleich noch eine Schippe drauf. Zwei Schultersiege in der NLA sind schon eine schöne Ausbeute, doch Gamma packte gleich noch einen oben drauf. Blitzschnell riess er David Wisler zu Boden und liess ihn nicht mehr aus seinen Fängen. Was für eine erste Halbzeit. Mit drei Schultersiegen durch Gerig, Jauch und Gamma stämmten sich die Urner gegen die Vorentscheidung und sicherten sich dadurch eine 12 zu 7 Punkteführung zur Pause.
Den besseren Start nach der Pause erwischte jedoch der Hergiswiler Thomas Suppiger. Er war der Kampfbestimmende und verbannte Ramon Epp in die Defensive. Nach 70 Sekunden war der Kampf vorzeitig durch einen Schultersieg von Suppiger zu Ende. Trotz kämpferischer Leistung gelang es Sven Epp nicht das vorzeitige Kampfende gegen Martin Grüter zu verhindern (0:16). Benjamin Gander traf auf den viel erfahreneren Raphael Kaufmann. Davon liess er sich jedoch nicht beirren und bot ihm Paroli. Mit guter Standfestigkeit und viel Aufmerksamkeit hielt er die Punktemöglichkeiten tief. Zu eigenen Punkten reichte es leider dennoch nicht und so musste er sich mit 0 zu 6 geschlagen geben. Renato Kempf ging gegen den gross gewachsenen Patrick Kunz mit einer Zweierwertung in Führung. Fokussiert setzte er den Kampf fort und erhöhte auf 5 zu 0. Diesen Vorsprung wusste der Urner zu verzollen und liess sich am Ende als Punktesieger feiern (5:0). Philippe Kunz spielte seine Kampferfahrung gegen den jungen Yannick Epp voll aus. Doch Epp bewies Kampfwille und knöpfte Kunz drei Punkte ab. Der Hergiswiler beendete den Kampf dennoch frühzeitig mit 18 zu 3 Punkten und gewann durch technische Überlegenheit. Nach einer guten ersten Urner Halbzeit zeigten sich die Hergiswiler unbeirrt und schaukelten sich souverän einen 22 zu 16 Punktesieg nach Hause. Trotz einer sehr kämpferischen Leistung des dezimierten Urner Teams, wurden der RRS einmal mehr klar die Limiten aufgezeigt. Somit warten die Urner weiterhin auf den ersten Saisonsieg und müssen am nächsten Wochenende erneut ins Hinterland reisen. In der „Höhle der Löwen“ treffen die Schattdorfer am 9. November um 20.00 Uhr dann auf den Vize-Schweizermeister Willisau.
Die nächsten Begegnungen der RRS:
09.11.2019 Willisau Lions – RRS
16.11.2019 RRS – Kriessern
Tabelle:
1.Willisau Lions
2.Freiamt
2.Kriessern
4.Hergiswil
4.Einsiedeln
6.Schattdorf