Negativspirale hält an!

Gelang den Schattdorfern in der Vorrunde gegen die Einsiedler noch ein Unentschieden, fiel der Rückrundenkampf jedoch deutlich aus. Somit verbleiben die Urner am Tabellenende und konnten nicht nach vorne aufschliessen.

von Caroline Christen

Mit dem Start der Rückrunde in der Swiss WINFORCE League steht Schattdorf sogleich unter Zugzwang. Wollen sie sich noch vorzeitig vor den Play-Off-Plätzen drücken, müssen sie zwingend punkten. Die nächsten Wochen, genauer die beiden Kämpfe gegen Einsiedeln und Hergiswil, werden wegweisend sein, im Kampf um den Verbleib in der NLA. Die Urner probierten nochmals alles und konnten mit den zurückkehrenden Simon Gerig sowie Michael Jauch wieder auf erfahrene Teamstützen zählen. Dennoch gelang es der RRS nicht aus der Negativspirale rauszukommen und sie mussten eine bittere Niederlage einstecken.

Nach dem Abwägen war klar, dass die Klosterdörfler als Favoriten auf die Matte gehen würden. Wollen die Urner den Kampf für sich entscheiden, bräuchte es eine Überraschung und geschlossene Teamleistung. Mit kühlem Kopf kehrte Thomas Epp einen 0 zu 5 Rückstand noch zu einem 7 zu 5 Punktesieg gegen Dany Kälin um. Nach dieser Vorlage durch Epp, war im Kampf zwischen Christoph Waser und Boris Illenseer beinahe diese bitternötige Überraschung Tatsache geworden. Waser brachte Illenseer nach nur 30 Sekunden beinahe so stark in Bedrängnis, dass er den Kampf vorzeitig für sich entschieden hätte. Es blieb leider beim «hätte», denn Illenseer konnte sich aus der misslichen Lage befreien, konterte sogleich und schulterte seinerseits den Urner. Hauchdünn schrammten die Schattdorfer am ersehnten Coup vorbei. Mit einem unterstützenden Knieschoner versehen, gab Simon Gerig gegen Lars Neyer sein Comeback. In der Vorrunde verletzte sich Gerig im Kampf gegen Einsiedeln am Knie, doch nun steht er wieder im Dienste der Urner-Truppe und versucht der Abwärtsspirale eine Wendung zu geben. Doch bereits zur Pause lag Gerig mit 0 zu 8 Punkten im Hintertreffen und der Trainingsrückstand machte sich bemerkbar. Gerig raffte sich jedoch nochmals auf und holte Punkte, konnte aber am Sieg des Klosterdörflers nichts mehr ändern (4:12 Punkte). Auch Michael Jauch nahm gegen Sven Neyer nach einer verletzungsbedingten Auszeit wieder das Kampfgeschehen auf. Nach der Pause legte Jauch eine Schippe drauf und machte seinen Rückstand wett. Der Urner-Express nahm wieder Fahrt auf und kam mit dem 5 zu 4 Punktesieg von Jauch zurück in den Fahrplan. Der Fight zwischen Sven Gamma und Michel Schönbächler war bis zur Pause sehr ausgeglichen. Danach nahm Schönbächler das Kampfgeschehen in seine Hände und ging in Führung. Diese vermochte der Einsiedler zu verwahren und Gamma musste eine 3 zu 7 Punkteniederlage in Kauf nehmen. In der Pause lagen die Schattdorfer mit 6 zu 11 Punkten im Hintertreffen. 

Nach der Pause legten die Urner mit Tanguy Darbellay ein weiteres heisses Eisen ins Feuer. Der Sieg gegen Andreas Burkard war nie in Bedrängnis und der Walliser brachte der RRS durch den 12 zu 1 Punktesieg die nächsten wichtigen Zähler ein. Nur wenige Aktionen brachten in der ersten Kampfhälfte zwischen Fabian Epp und Jan Neyer Punkte ein. Der Schwyzer ging in Führung und baute diese auch in den zweiten drei Minuten Kampfzeit weiter aus. Epp hielt jedoch wacker dagegen an, wurde jedoch nicht durch einen Punkt seinerseits belohnt und verlor mit 0 zu 9. Auch sein Bruder Ramon Epp schien aus der Defensiv-Rolle gegen Matthias Käser nicht herauszukommen. Er blieb jedoch stets konzentriert und konnte sich dadurch einen Zähler sichern. Käser seinerseits stockte sein Punktekonto vor Kampfende auf 17 zu 1 auf und beendete den Kampf vorzeitig durch technische Überlegenheit. Renato Kempf bewies in dieser Saison bereits mehrmals, dass er stets hoch motiviert, entschlossen und kämpferisch auf der Matte agiert. Auch gegen Lukas Schönbächler konnte er auf seine Stärken zählen und diese abrufen. Nach einer Einpunkteführung für den Einsiedler zur Pause, legte Kempf einen Gang zu und brachte seinen Motor auf Hochtouren. Aus der Bodenlage heraus gelang ihm der alles entscheidende Angriff, welcher ihm den souveränen 5 zu 1 Punktesieg einbrachte. Beinahe punktelos verstrich der Kampf zwischen Kim Besse und Adrian Mazan. Lediglich die Aktivitätszeiten brachten den beiden Akteuren je einen Punkt ein. Der Sieg ging trotz dem gleichen Punktestand zugunsten von Mazan. Somit stand es im Derby zwischen Schattdorf und Einsiedeln nach zehn spannenden Kämpfen 13 zu 22 Punkte. 

Nach dem Auftaktsieg von Epp, wurde der Urner-Express bereits im zweiten Kampf jäh gebremst. Nur um eine Haaresbreite verfehlte Waser gegen den übermächtig erscheinenden Kontrahenten die Überraschung. Dieser Dämpfer und die folgende Niederlage von Gerig schienen die Urner ins Schwanken zu bringen und sie kamen nicht über vier gewonnene Kämpfe hinaus. Die Klosterdörfler schaukelten nach zwei Remis ihren zweiten Sieg nach Hause. Mit der roten Laterne und lediglich einem Punkt auf dem Konto, ist die Ausgangslage für die Schattdorfer mit dieser Niederlage noch schwieriger geworden. Drei Punkte müssen die Urner noch mindestens holen, wollen sie auf den zweitletzten Tabellenrang aufrücken. Am nächsten Samstag 19. Oktober gastiert der Tabellen Dritte Freiamt in der Grundmatte in Schattdorf. Um 20.00 Uhr steigt der NLA-Kampf und zuvor trägt die zweite Mannschaft der RRS in der 1. Liga Meisterschaft drei Heimrundenkämpfe aus. 

Die nächsten Begegnungen der RRS:

19.10.2019 RRS – Freiamt

02.11.2019 Hergiswil – Schattdorf 

09.11.2019 Willisau Lions – RRS 

16.11.2019 RRS – Kriessern 

Tabelle:

1. Willisau Lions

2.   Kriessern

3.   Einsiedeln

3.   Freiamt

5.   Hergiswil

6.   Schattdorf