Junges Schattdorf muss sich klar geschlagen geben!

Nach dem knappen Saisonstart mit einem verdienten Punktegewinn gegen Einsiedeln, gingen die Schattdorfer ein erstes Mal ausserkantonal ans Werk gegen die favorisierten Freiämter. Mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen mussten sich die Urner dezimiert dem starken Heimteam aus dem Aargau stellen.

von Caroline Christen

Der äusserst knappe Kampf gegen Einsiedeln letzte Woche sorgte für einen guten Saisonstart der Urner. Mit einigen Überraschungen und einer geschlossenen Teamleistung konnten sie sich doch noch den einen wichtigen Punkt sichern. Die Schattdorfer sind derweil von diversen Verletzungssorgen geplagt. Nachdem im Sommer bereits das Schwergewicht Elias Kempf ausgefallen ist, kamen letzte Woche noch Simon Gerig und Nicolas Christen auf die Verletztenliste. Durch diese Ausgangslage dürften in absehbarer Zeit so einige Nachwuchshoffnungen der RRS ihre Chancen bekommen, in der ersten Mannschaft kämpfen zu können. Die Freiämter selbst mussten mit Pascal Strebel beim deutlichen Sieg gegen Hergiswil ebenfalls auf eine wichtige Teamstütze verzichten.  Die Ausgangslage blieb demnach sehr spannend und es blieb unklar, wen die Freiämter auf die Matte stellen würden.

Wie gewohnt eröffnete Thomas Epp für die Urner den Kampfabend. Nach anfänglichem gemächlichem Abtasten gegen Flurin Meier eröffnete Epp am Mattenrand das Punktefeuer. Danach holte er sich Zähler um Zähler. Konzentriert hatte er das Kampfgeschehen stets unter Kontrolle und punktete seinen Gegner nach der Pause zum 15 zu 0 Sieg durch technische Überlegenheit aus. Etwas harziger ging es bei den Schwergewichtler Michael Jauch und Roman Zurfluh zur Sache. Durch eine erste Passivität konnte Zurfluh mit 1 zu 0 in Führung gehen. Mit einer schönen Zweierwertung aus dem Stand konnte Jauch nach der Pause am Freiämter vorbeiziehen. Doch die beiden Akteure schenkten sich nichts und jeder kämpfte um jeden noch so knappen Zentimeter. Sichtlich ermüdet und erschöpft trennten sich die beiden Ringer am Kampfende knapp mit 2 zu 4 Punkten zugunsten des Freiämters. Einen weiteren hochspannenden Kampf gab es zwischen Sven Gamma und Nino Leutert zu bestaunen. Die Zuschauer bekamen ein ausgeglichenes und punktreiches Duell zu sehen. Mit der ersten Aktion legte Gamma 4 zu 0 Punkte vor. Hart kämpften beide um jeden Zentimeter und lange gingen die Angriffe durch gute Defensivarbeit punktelos aus. Doch dann gelang es Leutert aufzuschliessen und sogar auszugleichen. Gamma mobilisierte nochmals all seine Kräfte, um den Urnern einen Mannschaftspunkt sichern zu können. Das Momentum kippte in den letzten Aktionen hin und her, doch Gamma, ebenfalls eine sehr erfahrene und routinierte Teamstütze, kämpfte bis zum Schluss und sicherte seinem Team einen knappen 9 zu 8 Punktesieg. Andi Murer vermochte sich lange gegen Jeremy Vollenweider zu wehren und zeigte sich stark in der Defensive. Doch dann drehte der Freiämter immer mehr auf und luchste dem Urner weitere Punkte ab, was zum 0 zu 11 Schlussresultat führte. Den letzten Kampf vor der Pause trugen Sergio Gamma und Randy Vock aus. Der international erfahrene Vock liess seine Überlegenheit aufblitzen. Er liess dem Urner keine Chance und entschied das Duell klar für sich mit einer 16 zu 0 Punkten technischen Überlegenheit. Nach fünf Kämpfen ging es mit 7 zu 10 Mannschaftspunkten in die Pause. 

Mit Flavio Herger trat eine dieser besagten Urner Nachwuchshoffnungen auf die Matte. Herger traf bei seinem NLA-Debut auf Marc Weber. Der bereits erfahrene Freiämter liess jedoch nichts anbrennen und beendete den Kampf frühzeitig mit 15 zu 0 Punkten. Danach folgte sogleich ein weiterer NLA-Neuling den Kampfring. Nach dem erfolgreichen Debut letzte Woche schüttelte Sven Epp nun Michael Bucher die Hand. Bucher dominierte den Kampf von der ersten Sekunde an und verbannte Epp in die Verteidigung. Doch Epp kämpfte und zeigte sich angriffig. Er schenkte dem Freiämter keinen Punkt, dennoch musste er Zähler für Zähler abgeben und verlor 0 zu 15 durch technische Unterlegenheit. Ramon Epp und Marc Schärer starteten etwas gemächlich in den Kampf. Nach anfänglichem Abtasten witterte Epp seine Chance und sicherte sich eine 2 zu 1 Pausenführung. Epp nahm den Aufwind auch in die zweite Kampfhälfte mit. Eine Aktion jagte die nächste und beide Ringer liessen sich Punkte gutschreiben. Epp legte in der Schlussphase die entscheidende Schippe drauf und brachte Schärer mehrmals arg in Bedrängnis. Die beiden sichtlich erschöpften Fighter lieferten dem Publikum ein hochspannendes Duell, in welchem sich Epp durch die nötige Entschlossenheit und grossem Kampfwille einen 13 zu 7 Punktesieg holte. Nach seinem Bruder bekam nun auch Yannick Epp seinen Einstand in der Swiss WINFORCE League. Mit Nico Küng bekam er es gleich mit einem erfahrenen Freiämter Kaliber zu tun. Epp liess sich durch diese Ausgangslage jedoch nicht beirren und bot dem erfahrenen Aargauer Paroli. Die wenigen Chancen in der ersten Halbzeit nutzte Küng aus und ging mit 3 zu 0 Punkten in Führung. Coach Richi Gisler schien in der kurzen Pause die richtigen Worte zu finden, denn Epp blieb weiterhin sehr konzentriert und agil. Durch mehrmalige Ermahnungen zugunsten des Freiämters konnte Epp zum 1 zu 3 ausgleichen. Mit einer guten kämpferischen Leistung bis zum Schluss konnte Epp weitere Punkteversuche unterdrücken, musste sich aber dennoch mit 1 zu 4 Punkten geschlagen geben. Den Abschluss des Kampfabends machten Renato Kempf und Yves Müllhaupt. Nach einem guten Start gelang es Müllhaupt nach 90 Sekunden Kempf auf den Schultern zu fixieren und somit musste sich der Urner durch eine Schulterniederlage geschlagen geben.

Die kämpferische Urner Mannschaft musste sich mit 11 zu 25 Punkten klar gegen Freiamt geschlagen geben. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit vermochten die Urner den Freiämtern noch Paroli zu bieten, bevor diese nach der Pause mächtig aufdrehten und ungefährdet zu ihrem zweiten Saisonsieg kamen. Ohne die Teamstützen Christen, Gerig, Besse und Darbellay traf Schattdorf gegen den letztjährigen Bronze-Gewinner von Anfang an auf schwierige Bedingungen. Coach Richi Gisler schickte eine sehr junge Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von knapp über 20 Jahren auf die Matte. Nichtsdestotrotz zeigten eben genau diese Jungringer tolle Leistungen, auf welchen in Zukunft aufgebaut werden kann. Speziell Ramon Epp wusste zu überzeugen mit seinem ersten NLA-Sieg. Mit gleich vier Ringern scheint die Epp-Dynastie langsam aber sicher Einzug im Urner Fanionteam zu finden. Sind wir gespannt, was diese in Zukunft noch bringen wird.

Nach der WM-Pause geht es für die Schattdorfer am 21. September zuhause gegen Hergiswil weiter. Um 20.00 Uhr wird der Kampf in der Grundmatte angepfiffen. Mit zwei Niederlagen befinden sich die Luzerner Hinterländer zurzeit auf dem letzten Tabellenrang. Somit ist die Ausgangslage für die Urner gut und es darf eine spannende Partie erwartet werden. 

Fotos: Regula Epp

Die nächsten Begegnungen der RRS:

21.09.2019 RRS – Hergiswil

28.09.2019 RRS – Willisau Lions

05.10.2019 Kriessern – RRS 

12.10.2019 Einsiedeln – RRS 

19.10.2019 RRS – Freiamt

02.11.2019 Hergiswil – Schattdorf 

09.11.2019 Willisau Lions – RRS 

16.11.2019 RRS – Kriessern

Tabelle:

1. Willisau Lions

1. Freiamt

3. Kriessern

4. Einsiedeln

4. Schattdorf

5. Hergiswil