Schlechteste Saisonleistung brachte Schattdorf erneut auf die Verliererstrasse!

Lediglich einen Tabellenpunkt trennte die beiden Mannschaften vor dem Kampf. Dadurch war die Spannung vorprogrammiert. Schafft die RRS sich in der Tabelle nach vorne zu kämpfen oder werden sie zurück gebunden?

von Caroline Christen

Gegen die Ringerstaffel Freiamt konnte Schattdorf seit 2015 nie mehr gewinnen. Einmal verloren die Urner gar mit lediglich 7 Punkten auf ihrem eigenen Konto. Bei jedem neuen direkten Kampf nutzen solche Hintergrundinformationen jedoch herzlich wenig, zumal die Aufstellung auf Seiten der Aargauer zwei noch relativ unbekannte Namen enthielt. Zwei Osteuropäer unterstützen seit letztem Wochenende die Freiämter Linie. Neben namhaften und gut bekannten Ringern wurden die Karten somit neu gemischt und alles in die Waagschale gelegt. Auch an der Urner Front gab es wenige Wechsel. Darbellay und Epp bildeten neben Besse und Kempf das Mittelgewicht-Fundament, doch dazu später mehr.

Der Urner Thomas Epp eröffnete den Kampfabend gegen Nils Leutert. Beide Akteure sind sehr gute Jungringer. Epp agierte stets sehr konzentriert, dennoch blieben die Punkte lange aus. Nach zwei Minuten musste Epp dem Freiämter jedoch zwei Punkte zugestehen. Die Spannung blieb auch in der zweiten Halbzeit hoch. Jede noch so kleine Unachtsamkeit wurde schamlos ausgenutzt und so wurde die offensive Gangart des Schattdorfers leider nicht belohnt. Epp liess sich jedoch nicht von seinem 4 zu 0 Rückstand beirren und versuchte immer wieder durch blitzschnelle Beinangriffe zu punkten. Er vermochte jedoch keine Punkteangleichung mehr zu erreichen und verlor 0 zu 4. Bei den Schwergewichtlern reichten sich Michael Jauch und Adrian Wetzstein die Hand. Jauch war dem schwerfälligen Wetzstein rein optisch, im athletischen Sinne, überlegen. Nun musste er den Vorteil aber noch auf die Matte bringen. Nach knapp 90 Sekunden kugelte Wetzstein ein erstes Mal und Jauch ging mit 5 zu 0 Punkten in Führung. Der Fight war zwar kein Spitzenduell, aber eine gute Belastungs- und Praxisprobe war es allemal. Der Aargauer schien offenbar ein sehr unhandliches und unbequemes Gegenüber zu sein, welcher Jauch die Puste raubte. Lediglich zwei Punkte fehlten nach sechs Minuten zum frühzeitigen Kampfende (13:0). Sven Gamma hatte die deutlich erfahrenere Rolle als sein Gegner Kimi Käppeli. Der junge Freiämter versuchte sich zwar nach Möglichkeiten zu wehren, aber Gamma liess nichts anbrennen und zog früh davon. Er liess Käppeli keine Chancen und beendete den Fight unangetastet mit 18 zu 0 Punkten. Das Gegenüber von Elias Kempf Magomed Ayskhanov ging früh in Führung. Der Osteuropäer Ayskhanov bekam erst letzte Woche die Lizenz, um in der Swiss WINFORCE League zu ringen. Bei seinem zweiten Fight in der NLA nahm er Kempf vor der Pause bereits fünf Zweierwertungen ab. Nach vier Minuten konnte Ayskhanov auf 16 zu 0 erhöhen und gewann durch technische Überlegenheit. Simon Gerig trat gegen den Freiämter Internationalen Randy Vock an. Gerig begann dem Kampf konzentriert und ruhig, vermochte aber den schnellen Angriff von Vock zum 0 zu 4 Rückstand nicht abzuwehren. Mit blitzschnellem Umschalten und gezielten Angriffen machte Vock den agileren Eindruck. Gerig vermochte das Freiämter Stehaufmännchen bis zur Pause nicht zu bedrängen. Nach dem Unterbruch schien sein Kampfstil ideenreicher und überzeugter. So konnte der Urner zum vorläufigen 4 zu 7 verkürzen. Für den alles entscheidenden Aufschluss reichte es jedoch knapp nicht und so musste sich der Schattdorfer mit 9 zu 4 Punkten geschlagen geben.

Mit einem 8 zu 9 ging die Begegnung zwischen Schattdorf und Freiamt in die Pause. Ein knapper Rückstand, bei welchem aber noch alles offen war. Kennt man die Historie der letzten drei Kämpfe in der Swiss WINFORCE League, war jedoch klar, dass dies ein schwieriges Unterfangen ist für die mittleren Gewichte der Urner.

Nicolas Christen und Marc Weber trugen den ersten Kampf nach der Pause aus. Christen macht nach seiner Verletzung noch nicht den altbekannten Eindruck und so musste er auch diesen Samstag Punkte liegen lassen. Zwei Szenen am Mattenrand brachten Christen mit 3 zu 0 Punkten in Rückstand. Dies liess er sich jedoch nicht gefallen und nahm das Kampfgeschehen in seine Hand. Mit einer Viererwertung konnte er den Pausenstand zu seinen Gunsten drehen (4:3). Ein Auf und Ab zeichnete auch die zweite Kampfhälfte aus. Weber vermochte stets durch Aktionen am Mattenrand zu punkten, wodurch Christen seinerseits zum Punkten aufgefordert wurde. Gegen Ende der sechs Minuten nahm er dann das Zepter endgültig in seine Hände und verbannte Weber auf die Knie (10:4). Renato Kempf traf auf den zwei Jahre jüngeren Michael Bucher. Bereits nach rund 30 Sekunden kam er jedoch arg in Bedrängnis. Mit einem überraschenden und perfekt platzierten Hüfter schulterte Bucher Kempf. Eine Aktion, welche den Kampf entschied. Die Urner Doppellizenz Tanguy Darbellay traf auf den ursprünglich aus dem Kanton Uri stammenden Reto Gisler. Ein Generationenduell, bei welchem rund 25 Jahre dazwischen liegen. Darbellay machte von Anfang an Druck und punktete als Erster. Er schien Gisler überrascht zu haben. Eine Aktion jagte die Andere, was den beiden Ringern volle Konzentration abverlangte. Nach drei Minuten schien Gisler langsam die Luft auszugehen, trotz 3 zu 1 Pausenführung. Darbellay war stets der aktivere Kämpfer und Gisler verblieb in der passiveren Verteidigungsrolle. Nur mit Müh und Not konnte Gisler den knappen Vorsprung über die sechs Minuten Kampfzeit bringen. Darbellay vermochte den Altersvorteil nicht zu seinen Gunsten zu nutzen und musste sich mit 4 zu 2 Punkten geschlagen geben. Es war jedoch ein hochspannender und ausgeglichener Kampf. Kim Besse gegen den Osteuropäer Husein Kadimagomaev hiess die nächste Begegnung. Lange schien der Kampf ausgeglichen. Beide versuchten kleinste Fehler des Gegenübers auszunutzen, was Kadimagomaev zur 0 zu 3 Führung brachte. Kadimagomaev ringt ebenfalls erst seit dieser Saison für die Aargauer. Der sehr aufsässige Freiämter drehte in den zweiten drei Minuten auf und erhöhte sein Punktekonto stets bis zum 12 zu 0 Endresultat. Die letzte Begegnung des Abends trugen Ramon Epp und Pascal Strebel aus. Trotz guter Verteidigungsarbeit von Epp war das Duell nach 55 Sekunden bereits vorbei und Strebel gewann mit 16 zu 0 Punkten.

Nach dem knappen 8 zu 9 Pausenstand, vermochten die Urner nicht mehr mitzuhalten, geschweige denn zu kontern. Lediglich Jauch, Gamma und Christen konnten ihre Kämpfe für sich entscheiden, was neben den vielen zu Null Mannschaftswertungen zur deutlichen 23 zu 12 Niederlage führte. Die RRS befindet sich nun auf dem aktuellen 5. Zwischenrang. Zwei Punkte trennen sie sowohl zum 4., wie auch zum letzten Tabellenplatz. Abgesehen vom Kantersieg gegen Einsiedeln war die Saisonleistung bis jetzt eher durchzogenen und das Resultat gegen Freiamt die schlechteste Leistung bis anhin. Nun muss eine Leistungssteigerung her, zumal der nächste Gegner den letzten Tabellenplatz inne hat. Dieser Kampf am Tabellenende ist entscheidend für eine allfällige Playoff-Qualifikation sowie dem Ligaerhalt. Basierend auf dieser Ausgangslage wird der nächste Heimkampf bestimmt strotzen vor Energie und wir dürfen gespannt auf den Ausgang dieser Partie sein. Der Kampf gegen Hergiswil wird um 20.00 Uhr in der Sporthalle Grundmatte in Schattdorf ausgetragen.

Die nächsten Begegnungen der RRS:
29.09.2018 RRS – RR Hergiswil
06.10.2018 RS Kriessern – RRS
13.10.2018 RRS – RR Einsiedeln
27.10.2018 Willisau Lions – RR Schattdorf
03.11.2018 RRS – RS Freiamt
17.11.2018 RR Hergiswil – RRS

Tabelle:
1. Willisau Lions
2. RS Kriessern
3. RS Freiamt
4. RR Einsiedeln
5. RR Schattdorf
6. RR Hergiswil

Fotografin: Regula Epp