Bereits vom ersten Pfiff an nahmen die Schattdorfer das Kampfgeschehen in die Hand und liessen bis zum Schluss nicht mehr los. Es schien ein nahezu perfekter Kampf für die Urner mit einem deutlichen 27 zu 10 Punkte Sieg zu sein.
von Caroline Christen
Das Duell zwischen Schattdorf und Einsiedeln ist in den letzten Jahren stets ein sehr wichtiger Meilenstein gewesen. In der Saison 2017 konnten die beiden Teams je einen Sieg für sich verbuchen (19:18 und 17:23).
Dass der Kampf gegen die Klosterdörfler eine gute Ausgangslage für die Schattdorfer bereithielt, war schon vor dem Abwägen klar. Doch bei der Abwaage glätteten sich auch noch die letzten Wogen und die Favoritenrolle schien klar auf Schattdorfer Seite zu liegen. Was die Urner dann jedoch aus dieser Vorlage machten, war schlicht und einfach Klasse!
Top motiviert stellten sich die zehn Schattdorfer Kämpfer der Herausforderung, die ersten zwei Tabellenpunkte mit nach Hause zu nehmen. Thomas Epp liess am Vorhaben der Urner keine Zweifel zu und dominierte seinen Kampf gegen Dany Kälin von der ersten Sekunde an. Er zeigte einen abgeklärten Kampf, diktierte den Kampf von A bis Z und zwang den passiven Schwyzer in die Verliererrolle. So konnte Epp bereits in seinem zweiten Kampf in der Swiss WINFORCE League mit 8 zu 1 Punkten seinen ersten Sieg verbuchen.
Michael Jauch nutzte die Passivität seines Gegners Sven Neyer aus und setzte zum Durchdreher an. Durch das Ankippen seines Gegners konnte er mit 3 zu 1 Punkten in Führung gehen. Im Gegenzug liess sich der Urner in der Bodenlage nicht drehen und zeigte einen soliden Kampf gegen den aktiven Schweizermeister Neyer (5:2 Punktesieg).
Als nächster zündete Sven Gamma gegen Lars Neyer den Turbobooster. Gamma machte von Beginn an einen sehr abgeklärten und bissigen Eindruck. Obwohl erst nach rund 70 Sekunden Kampfzeit die ersten Punkte zur 5 zu 0 Punkteführung verteilt wurden, liess Gamma nicht nach. Sukzessive legte Gamma nach und entschied den Kampf noch vor der Pause mit 15 zu 0 Punkten überlegen für sich.
Der Kampf zwischen Elias Kempf und Robert Valentin verlief zwar ausgeglichen, dennoch ging der Einsiedler mit einer 6 zu 2 Führung in die Pause. In der zweiten Kampfhälfte ging dem Deutschen die Luft aus. Kempf packte seinen Kontrahenten entscheidend am Nacken sowie Bein und schulterte ihn nach viereinhalb Minuten kurzerhand zum Sieg (8:7).
Nach dem verpassten Start letzte Woche machte Simon Gerig einen sehr wachen und bereiten Eindruck gegen den hochdotierten Michel Schönbächler. Mit einem 0 zu 2 Rückstand ging Gerig in die Pause. Schönbächler konnte seine Leistung nach dem Unterbruch nicht mehr aufrechterhalten und Gerig drehte hingegen den Motor auf. Er nahm den Kampf in seine Hand und liess ihn nicht mehr los. Gerig zog sein Ding mit einer herrlichen Viererwertung bis zum Schluss durch und gewann mit 11 zu 5 Punkten. Mit einer makellosen Bilanz, das heisst mit fünf von fünf gewonnenen Kämpfen, führten die Schattdorfer bereits zur Pause souverän mit 16 zu 3 Punkten.
Auch nach der Pause liessen die Urner kein Bisschen nach. Bei der Abwaage vor dem Kampf wurde die offene Frage um Nicolas Christen beantwortet. Er kam auskuriert von seiner Knieverletzung wieder zurück und trat seinen ersten Kampf in dieser Saison gegen Mathias Käser an. Fraglich blieb jedoch, ob sein Knie diese Belastungsprobe auch aushält. Christen diktierte von Beginn weg den Kampf und ging mit einer 4 zu 0 Führung in die Pause. Aufgrund der fehlenden Praxis und Wettkampfhärte „ruhte“ sich Christen in der zweiten Runde ein wenig aus und musste deshalb wegen einer Passivität einen Punkt abgeben. Nichtsdestotrotz liess er alle Zweifel an seiner Form im Keime ersticken und ging mit drei Zweierwertungen als klarer Sieger von der Matte (10:1 Punktesieg).
Renato Kempf zeigte gegen den Vize-Schweizermeister Lukas Schönbächler eine solide und kämpferische Leistung. Er blieb stets sehr aufmerksam und zwackte den Einsiedlern gar wichtige Mannschafspunkte ab (2:6).
Den Kampf des Abends trugen Tanguy Darbellay und Andreas Burkard aus. Darbellay als Junioren-Schweizermeister reichte dem Aktiv-Schweizermeister aus Einsiedeln die Hand. Darbellay legte los wie die Feuerwehr. Was Darbellay zeigte, erstaunte das ganze Publikum. Was anfangs als „Zufallsprodukt“ auszusehen schien, erwies sich als siegbringende Kampfführung. Nur knapp gelang es Burkard sich vor einem frühen Kampfende durch eine Schulterniederlage zu retten. In gleicher Manier zog Darbelly den hochfrequentierten Fight weiter. Er griff unablässig an und konterte die Attacken von Burkard. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Athleten resultierte in einem äusserst attraktiven Kampfgeschehen mit vielen Punktewertungen. Am Schluss stand ein geknickter Aktiv-Schweizermeister und ein mit 13 zu 10 Punkten verdient siegreicher Junioren-Schweizermeister auf der Matte. Der grosse Applaus gehörte dem Walliser, welcher im Dienste der Schattdorfer agiert.
Kim Besse und Adrian Mazan lieferten ein sehr ausgeglichenes Kampfgeschehen. Nur die letzte Wertung zu Gunsten des Polen konnte Ausschlag über den Ausgang dieser Partie geben. Besse kämpfte in seiner bekannt aggressiven sowie angriffigen Art und Weise, doch der mehrfach polnische Meister und deutscher Bundesligaringer verteidigte sehr gut. Ein Kampf auf Augenhöhe mit dem glücklicheren Ende für die Klosterdörfler (1:1).
Mateo Dodos zündete im nächsten Duell ein Feuerwerk an Standwürfen. Sein Gegner Tim Zehnder kam nur zu Punkten, weil sich Dodos selbst in eine gefährliche Lage manövrierte. Nach vier Minuten Kampfzeit war die Punktedifferenz so gross, dass der Kampfrichter Ady Zurfluh die Partie vorzeitig zu einer technischen Überlegenheit abpfeifen musste (20:4).
Ganze acht der zehn Begegnungen entschieden die Urner für sich. Mit einer geschlossene Mannschaftsleistung, aber mit dem ein oder anderen I-Tüpfelchen sowie Ausrufezeichen, gewannen die Schattdorfer auswärts mit 27 zu 10 Punkten. Voller Elan und strotzend voll mit Siegeswillen zog die RRS wie ein Hurricane über die Einsiedler weg und fegt sie förmlich von der Matte. Ein sehr solider Auftritt, bei welcher einmal mehr der Uristier seine Hörner durchschimmern liess. Die von A bis Z siegwillige Leistung aller Schattdorfer Ringer ging in allen Punkten auf. Einsiedeln fehlten zwar wenige verletzte Ringer und ein Schwergewichtler, welcher für seinen Stammklub kämpfen musste, doch dies schmälert die Leistung der Urner keineswegs. Ein in allen Belangen gelungener Sieg im Klosterdorf. Mit diesen positiven Emotionen dürfen wir auf die nächste Begegnung am 15. September in Schattdorf gegen die Willisau Lions gespannt sein. Der Kampf wird um 20:00 Uhr in der Grundmatte in Schattdorf stattfinden.
Die nächsten Begegnungen der RRS:
15.09.2018 RRS – Willisau Lions
22.09.2018 RS Freiamt – RRS
29.09.2018 RRS – RR Hergiswil
06.10.2018 RS Kriessern – RRS
13.10.2018 RRS – RR Einsiedeln
27.10.2018 Willisau Lions – RR Schattdorf
03.11.2018 RRS – RS Freiamt
17.11.2018 RR Hergiswil – RRS
Fotografin:
Regula Epp