Gegen die Tabellenführer aus Willisau präsentierten sich die Schattdorfer mit guten Leistungen und fünf gewonnenen Kämpfen. Trotzdem reichte es im vierten Duell in der Swiss WINFORCE League gegen die Luzerner Hinterländer nicht zu einem Sieg.
von Caroline Christen
Rein vom Papier her war bereits vor Matchbeginn klar, dass es für die Urner schwer werden würde. Nichtsdestotrotz errangen sich die Schattdorfer bis zur Pause einen nur sehr knappen Rückstand von 8 zu 9 Punkten. Im ersten Zweikampf des Abends konnte Stephan Imholz gegen Mansur Mavlaev seinen ersten Saisonsieg bejubeln. Imholz griff stets an und lieferte einer seiner besten Kämpfe der letzten Jahre. Gegen Kampfende lehnte sich Imholz etwas zurück und Mavlaev punktete prompt. So wurde es am Schluss ein knapper, aber wohl verdienter 7 zu 6 Punktesieg. Michael Jauch zeigte gegen den jungen internationalen Samuel Scherrer eine solide Leistung. Mit einem 4 zu 3 Punktesieg konnte Jauch an seiner bisher sauberen zu Null Siegesserie gegen Scherrer anknüpfen. Einmal mehr stellte er seine Form und Kampferfahrung unter Beweis. Sven Gamma musste gegen Timon Zeder die erste Niederlage für die Schattdorfer einstecken. Lange war der Kampf ausgeglichen und die beiden Kontrahenten waren einander ebenbürtig. Zeder gelang es nach mehrmaliger Passivität auf beiden Seiten erst sehr spät, den alles entscheidenden Punkt für die Willisauer zum Schlussresultat von 2 zu 1 zu erkämpfen. Stefan Reichmuth liess in seinem Kampf gegen Elias Kempf nichts anbrennen. Die starken Beinangriffe des Luzerners machten Kempf das Leben schwer. Als ehemaliger Schwinger hatte dieser ein erdenklich schweres Los gegen den flinken Reichmuth und er vermochte die tiefen Angriffe nicht abzuwehren. Nach zweieinhalb Minuten reichten sich die Ringer nach einer technischen Überlegenheit zu Gunsten des Willisauers bereits wieder die Hand. Der letzte Kampf vor der Pause hatte es in sich. Simon Gerig gelang es gegen Lukas Bossert in der Aktivitätszeit den geforderten Punkt zu machen, was wie ein Startschuss wirkte. Von nun an war das Ventil geöffnet und Gerig errang Punkt um Punkt. Er vermochte sogar die erste Saisonniederlage für Bossert Realität werden zu lassen. Mit einem Punktesieg von 7 zu 1 gingen die Schattdorfer mit einem knappen Rückstand von 8 zu 9 Mannschaftspunkten in die Pause.
Die zweite Hälfte leuteten Lucas Epp und Jonas Bossert ein, wobei die „Klänge“ wohl eher dem Willisauer zugestanden werden mussten. Der Urner Epp war gegen den starken Internationalen überfordert und am Boden deutlich unterlegen. Trotzdem ging der Kampf über die zweite Halbzeit, wo dann aber bereits nach 47 Sekunden Schluss war. Epp musste sich mit einer technischen Überlegenheit (0:15) geschlagen geben. Mateo Dodoš traf auf den solid auftretenden Roger Heiniger. Beiden Ringern wurde eine passive Kampfhaltung zugewiesen. Infolgedessen musste Dodoš durch eine inkorrekte Bankposition dem Gegner Punkte abgeben. Dies brachte Dodoš aus dem Konzept und Heiniger konnte sich immer mehr Punkte erringen. Heiniger blieb auch in brisanten Situationen stets konzentriert, zog seine Leistung bis zum Schluss durch und konnte Dodoš in der zweiten Kampfhälfte sogar zu einem Schultersieg auf den Rücken befördern. So steckte Dodoš seine dritte Niederlage in Serie ein. Renato Kempf trat gegen Andreas Reichmuth an. In der ersten Kampfhälfte vermochte Kempf den Willisauer im Zaum halten, obwohl er körperlich deutlich unterlegen war. Mit einem 0 zu 2 ging es in die zweite Hälfte. Dort konnte Reichmuth, ähnlich wie zuvor sein Bruder Stefan, mit Bodenangriffen mehrmals punkten und bereits vor dem ablaufen der Kampfzeit mit einer technischen Überlegenheit von der Matte gehen. Kim Besse legte wie gewohnt einen Raketenstart hin. Er diktierte den Kampf gegen Mirco Studer souverän und sein Sieg kam nie in Gefahr. Nach sechs Kampfminuten konnte sich Besse mit einem 9 zu 3 Punktesieg feiern lassen. Auch Nicolas Christen zündete gegen Roger Junker etliche Feuerwerke. Er zeigte seine Dominanz klar auf. Nach einer Passivität von Junker konnte er innerhalb von 150 Sekunden Wurf an Wurf reihen und mit einer 16 zu 0 Überlegenheit der fünfte Sieg für die Schattdorfer ins Trockene bringen.
Die Auszeichnungen als „beste Fighter“ durften auf der Seite der Willisauer Roger Heiniger und bei den Schattdorfern Simon Gerig entgegennehmen. Obwohl die Schattdorfern fünf von zehn Siegen gegen die Willisauer realisierten, mussten sich die Urner mit einem Schlussresultat von 15 zu 22 Punkten geschlagen geben. Trotz einer guten Mannschaftsleistung waren die Luzernern mit insgesamt vier technischen Überlegenheiten klar das bessere Team. Es hätten jedoch nur einzelne Punkte in den verlorenen Kämpfen gefehlt, um den Spiess umzudrehen. Dann hätte das Kampfende auch ganz anders ausfallen können. Doch so musste die RRS die dritte Niederlage dieser Saison annehmen und platziert sich nun auf dem vierten Zwischenrang.
Das Team um Marco Gisler wird aber bereits am nächsten Samstag gegen Hergiswil, das zweite Team aus dem Luzerner Hinterland, eine neue Chance auf Punkte bekommen. Die Napfbewohner teilen sich zurzeit mit den Schattdorfern den gleichen Zwischenrang. Es kann ein spannender Kampf auf Augenhöhe erwartet werden und wer weiss, mit ein paar Punkten zur richtigen Zeit liegt für die RRS alles drin.