Ringen, NLA: Schattdorf – Hergiswil 15:23
Im Rahmen der dritten NLA-Runde trumpften die Urner vorerst gross auf. Danach wollte nicht mehr viel gelingen. Die zweite Mannschaft (1. Liga) verlor zweimal.
von Ruedi Ammann
Rund 250 Kiebitze waren am Samstagabend in die Grundmattenhalle gepilgert. Die Schattdorfer Fans unterstützten ihre Mannschaft denn auch lautstark. Leider vergebens, wie sich im Rahmen der Schlussabrechnung fatalerweise zeigen sollte. Die RRS hatte auf Andi Vetsch (Doppellizenz) zu verzichten, während die Luzerner in Vollbestand angetreten waren (erstmals mit dem ungarischen Wirbelwind Istvan Dencsik sowie mit «Rückkehrer» Patrick Stadelmann) und sich ausgesprochen gut zu verkaufen wussten. «Schade», befand Teamchef Michi Jauch in seiner Retrospektive, «einige unserer Athleten zogen nicht den allerbesten Tag ein. Anders die Gäste, die generell eine Superleistung abzurufen wussten. Nun ist im Hinblick auf eine Halbfinalteilnahme natürlich für uns alles noch schwieriger geworden. Aufzugeben wäre jedoch die falsche Medizin. Wir werden uns bestimmt wieder ins Gespräch zu bringen wissen.»
Ein beeindruckender Start
Die Schattdorfer Staffel nahm die dritte Runde, unter der umsichtigen Leitung von Olympia-Kampfrichter Claude-Alain Putallaz, mit viel Engagement und innerem Feuer in Angriff. Stephan Imholz hatte als Erststartender gegen Patrick Rölli (57 kg, Freistil) allerdings zu kapitulieren. Er verlor nach technischer Unterlegenheit (4:20, 1:4 Mannschaftspunkte). Gegensteuer gab anschliessend Michi Jauch (130 kg, Greco). Akos Korica zeigte er den Meister. Fazit: souveräner Schultersieg und 5:4-Führung der Einheimischen. Sven Gamma liess Thomas Wisler (61 kg, Greco) in die Röhre gucken (11:0-Punktesieg). Ähnlich respektlos verfuhr Bence Dvorak mit Raphael Kaufmann (97 kg, Greco). Der Hergiswiler sah sich mit 5:0 Punkten auf die Verliererstrasse gedrängt. Simon Gerig kam gegen Marco Hodel (65 kg, Freistil) nicht richtig auf Touren. Er sah sich mit 3:9 Punkten geschlagen. Die Pause wurde mit einem vielversprechenden Vorsprung der Urschweizer (12:7) angetreten.
Nach der Pause der Umschwung
Der Schwyzer in Schattdorfs Diensten, Ruedi Appert, hatte sich gegen Thomas Suppiger (86 kg, Greco) zu wehren. Doch sein Widersacher machte richtiggehend Dampf, zog mit 9:0 weg und verpasste dem Leih-Schattdorfer eine schmerzliche Schulterniederlage. Als dann Mateo Dodos gegen den entfesselten Martin Grüter (70 kg, Greco) in einem umkämpften Fight beim Stande von 10:11 in einen gegnerischen «Hammer» lief und auf die Schulter verlor, war die RRS-Staffel bereits ins Hintertreffen (12:15 Mannschaftspunkte) geraten. Die Vorentscheidung fiel im achten respektive neunten Duell: Luca Lussi sah sich gegen Benno Jungo (80 kg, Freistil) rasch in Schieflage gebracht und verlor nach technischer Unterlegenheit (0:16); Renato Kempf handelte sich gegen Istvan Dencsik (74 kg, Freistil) beim Stande von 0:4 eine Schulterniederlage ein. Hergiswil führte nun bereits mit zwölf Längen Vorsprung (23:12). Einen versöhnlichen Schlusspunkt unter die Begegnung setzte schliesslich Nicolas Christen gegen Patrick Stadelmann (74 kg, Greco) mit einem 5:0-Punktesieg. An Schattdorfs Niederlage gab es natürlich längst nichts mehr zu rütteln. Zu Nicolas Christen bleibt anzumerken, dass er gleichentags von den Militärweltmeisterschaften in Skopje (Mazedonien) in die Heimat zurückgekehrt war. In seinem ersten WM-Duell verlor der Urner gegen einen russischen Athleten mit 2:7, nachdem er sich eine leichte Ellbogenblessur zugezogen hatte. Im Rahmen der Hoffnungsrunde war Christen gegen seinen ukrainischen Widersacher dann chancenlos (technische Unterlegenheit). Nicolas Christen wird sich nun einem ärztlichen Untersuch unterziehen und danach die Zukunftsweichen stellen.
Die beiden weiteren Begegnungen in der Swiss Hutter Leage endeten mit Siegen von Kriessern gegen Einsiedeln (25:14) sowie Freiamt gegen Willisau (23:12). Im Mannschaftszwischenklassement liegt Freiamt allein verlustpunktelos in Front (6), vor Kriessern und Hergiswil (je 4), Schattdorf und Willisau (je 2) sowie Einsiedeln (0).
Am kommenden Samstag steht der Ringerriege Schattdorf der schwere Gang zu Leader Freiamt bevor.
1.-Liga-Team verlor zweimal
In der Ostgruppe grüsste die RRS II vor der zweiten Runde als Leader. Die Staffel von Coach Mario Jauch kämpfte am Samstag – erneut auswärts – glücklos.
Gegen Kriessern II verloren die Innerschweizer mit 11:20. Die drei einzigen Siege zogen Thomas Epp gegen Raphael Schindler (52 kg, Freistil) nach technischer Überlegenheit (16:0), Fabian Epp gegen Baumgartner, ferner Leon Kempf gegen Fabienne Wittenwiler (61 kg, Freistil) nach Punkten (10:4) an Land. Ihre Duelle verloren Elias Kempf gegen Udo Raunjak, Peter Zberg gegen David Lohrer, Lucas Epp gegen Noel Hutter, Mario Jauch gegen Roland Bischof (Aufgabe), Kilian Zberg gegen Andreas Bleiker.
Die Begegnung mit Uzwil endete mit 18:14 zugunsten der Ostschweizer, wobei es die Urner in der Hand gehabt hätten, wenigstens noch einen Zähler zu ergattern. Doch Fabian Epp verlor gegen Marcel Wetter beim Stande von 6:10 auf die Schultern. Auf die Verliererstrasse sahen sich vorgängig Elias Kempf gegen Thomas Steuck, Lucas Epp gegen Fabian Weilenmann sowie Mario Jauch gegen Daniel Jauch (Aufgabe) gedrängt. Punkte sicherten der RRS II Sven Epp gegen Delia Tanner, Peter Zberg gegen Janic Zwick, Leon Kempf gegen Nathalie Rieser sowie Ramon Epp gegen Beat Müller.
Das Zwischenklassement in der 1. Liga Ost: 1. Kriessern (4/6), 2. Uzwil (4/6), 3. Schattdorf (4/4), 4. Rapperswil-Jona (4/4), 5. Winterthur (4/0), 6. Tuggen (2/0). – Die nächste Doppelrunde wird die RRS Schattdorf am 1. Oktober gegen Rapperswil-Jona sowie Uzwil auswärts bestreiten. – Voranzeige: am 22. Oktober findet die einzige Heimrunde der Saison gegen Winterthur und Kriessern in der Grundmattehalle statt.