Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Premium League, Final 3./4.: Schattdorf – Kriessern 14:20

Vor ausverkauften Rängen verloren die Gastgeber zu klar!

von Ruedi Ammann

IMG_5408450 Fans aus der Ost- und Urschweiz hatten sich am Sonntagnachmittag in der Grundmatte eingefunden, um dem ersten Stechen um die begehrten Bronzemedaillen beizuwohnen. Darunter figurierte auch dieses Mal ein spezieller Gast: Lukas Burri, welcher für die Schweizer Nationalmannschaft im Kunstradfahren im Fernen Osten unlängst die Bronzemedaille aus dem Feuer gerissen hatte.

Zuversicht und Hoffnung trotz Niederlage
„Wir wurden klar unter unserem Wert geschlagen“, erklärte nach den zehn Duellen Headcoach Marco Gisler. „Doch wir geben uns keineswegs geschlagen. Abgerechnet wird erst nach dem Retourfight. Dies umso mehr, da wir uns auswärts leistungsmässig im bisherigen Meisterschaftsverlauf schon mehrmals im besten Lichte zu präsentieren vermochten.“
Zu diesem tritt die RRS bereits am kommenden Sonntagnachmittag an. Die Urner Fans werden zweifellos auch in Kriessern (Anpfiff um 15 Uhr) in hellen Scharen aufkreuzen. Organisiert wird eine spezielle Carfahrt. Zur Aufstellung der Kriessener bleibt anzumerken, dass die amtierenden Schweizer-Vizemeister auf den verletzten Philipp Hutter verzichten mussten.
IMG_3744Noch bevor Kampfrichter Thomas Müller die Matte freigab, durfte er sich für seine beeindruckende Karriere, die er nach 17 Jahren in Schattdorf abschloss, gratulieren lassen. Dankesworte galten ausserdem Ruedi Appert. „Die Verstärkung aus Brunnen hatte wesentlichen Anteil daran, dass sich unsere Staffel für den Halbfinal zu qualifizieren vermochte“, erklärte Speaker Gabriel Christen. Mächtiger Applaus war dem Schwyzer in Urner Diensten von den Rängen gewiss…

0:4 in 7:4-Führung gedreht
Stephan Imholz, Schattdorfs Vereinspräsident, trat im untersten Gewicht (57 kg, Freistil) gegen Urs Wild an. Der Schattdorfer fand gegen die beeindruckenden Aktionen des Ostschweizer kein Rezept, um das Duell nach dem 0:14 gar auf die Schultern zu verlieren.
Halbfinal Jauch moserGegensteuer gab im obersten Gewicht (130 kg, Greco) Michi Jauch. Der Schattdorfer Teamtrainer zauberte bis zur Pause einen 7:0-Vorsprung aus dem Hut, diesen in der Folge souverän verteidigend (7:0, Punktesieg). Schattdorf hatte damit in der Zwischenwertung auf 3:4 verkürzt.
Beeindruckend präsentierte sich im 61-kg-Gewicht (Greco) Sven Gamma. Gegen Chistoph Wittenwiler, dem er im Rahmen der Vorrunde noch Tribut zu zollen halbfinal sven wittwgehabt hatte, startete der Schattdorfer mit einem satten „Vierer“ fulminant, erhöhte anschliessend auf 10:0 und schulterte seinen Widersacher ohne Wenn und Aber. Schattdorf führte dadurch mit 7:4 – der kleine Final war dadurch so richtig lanciert.
Bence Dvorak trat gegen Jürg Hutter (97 kg, Freistil) an. Er führte zur Pause 1:0, musste dem Gast aber nach einer Passivität den Gleichstand und schliesslich einen knappen Punkteerfolg (1:2) zugestehen.
Das letzte Duell vor der Pause bestritt Fabian Epp gegen Marc Dietsche (65 kg, Freistil). Nach dem 0:4 durch ein lästiges Nasenbluten handicapiert, geriet der Schattdorfer bis zur Pause in Schieflage, um sich schliesslich ein 0:16 (technische Unterlegenheit) einzuhandeln. Die einheimische Staffel lag damit bei Halbzeit mit 8:10 im Hintertreffen.

IMG_5471Nur noch Appert und Christen gewannen
Zum sechsten Fight – dabei standen sich zwei amtierende Schweizermeister gegenüber – trat nach der Pause Ruedi Appert gegen Damian Dietsche (86 kg, Greco) an. Appert zog bis zur Pause auf 2:0 weg, um seinem Kontrahenten nach dessen eingehandelter Passivität definitiv das Nachsehen (0:3) zu geben und Schattdorf wieder ausgleichen zu lassen (10:10).
Heinz Zberg trat gegen Tobias Betschart (74 kg, Freistil) auf die Matte. Der Einheimische hatte offensichtlich nicht seinen besten Tag erwischt. Nach dem 0:4 sah er sich schon in der ersten Wettkampfminute auf die Schultern befördert. Schattdorfs Aktien auf einen Sieg waren damit massiv gesunken (11:16).
Pascal Gisler erhielt es im vorletzten Zweikampf mit Steven Graf (74 kg, Freistil) zu tun. Der RRS-Athlet kassierte nach dem 0:1 einen fatalen „Vierer“, was ihn unverkennbar irritierte. Dem 0:5 folgten nach der Pause weitere gegnerische Finessen. Gisler kam schliesslich nicht um eine IMG_5490technische Unterlegenheitswertung (0:15) herum, womit Schattdorfs Niederlage definitiv und vorzeitig besiegelt war (11:20)
Zu guter Letzt war die Reihe an WM-Teilnehmer Nicolas Christen. Er – in der sechsten Woche der Sportler-RS in Magglingen steckend – liess Fabio Dietsche (74 kg, Greco) weitestgehend chancenlos, führte zur Pause 2:0 und nach sechs Einsatzminuten bravourös mit 7:0 (Punktesieg).

Ergänzend sei noch festgehalten, dass im Rahmen des Finals Hergiswil gegen Willisau mit 13:18 auf der Strecke blieb. Die SM-Gold-/Silbermedaillen werden also am kommenden Wochenende im Rahmen des Retourfights „kantonsintern“ (Luzern) vergeben.