Vorzeitige Halbfinalqualifikation!

Hutter Premium League: Hergiswil – Schattdorf 17:18

In der obersten Stärkeklasse (NLA) sorgten die Urner für weiteren Paukenschlag! Bereits im Vorfeld der vorletzten Qualirunde katapultierten sie sich definitiv unter die besten vier Teams der Schweiz.

von Ruedi Ammann

IMG_4510Wer hätte das gedacht? Nach dem Heimsieg über Freiamt schlug die Truppe von Teamtrainer Michi Jauch und Headcoach Marco Gisler am Samstagabend vor 340 Zuschauern auch in Hergiswil am Napf respektlos zu. Sie entzauberte die favorisierten Luzerner mit einer eindrücklichen Leistung, trotzdem die Gastgeber sechs von zehn Einzelduellen für sich entschieden. Die beiden gewonnenen Mannschaftspunkte bedeuten für die Urner die vorzeitige Qualifikation im Hinblick auf die Halbfinalrunde – dem letzten Fight gegen Kriessern (am kommenden Samstagabend, 20 Uhr, in der Grundmattenhalle) kommt somit nur noch statistische Bedeutung zu.

Seit Einführung des zurzeit geltenden Meisterschaftsmodus ist es der RRS erstmals gelungen, sich für die „Finalissima“ (beste vier Mannschaften nach zehn Qualifikationsdurchgängen) respektive für das Semifinale zu qualifizieren. Ein weiterer eigentlicher Meilenstein in der über 50-jährigen Klubgeschichte der Schattdorfer somit.

Nachdem Kriessern gegen Freiamt (22:12) und Willisau gegen Einsiedeln (27:11) gleichentags gewannen, präsentiert sich die NLA-Zwischenrangliste wie folgt:
1. Kriessern (16 Punkte)
2. Willisau (12)
3. Schattdorf (10)
4. Hergiswil (8)
5. Freiamt (6)
6. Einsiedeln (2)

Am kommenden Samstag stehen nebst Schattdorf – Kriessern noch die Einsätze Einsiedeln – Hergiswil sowie Freiamt – Willisau bevor.

Rückstand bei Halbzeit
Im untersten Gewicht (57 kg, Greco) lieferten sich Sven Gamma und Patrik Rölli einen offenen Schlagabtausch. Der Luzerner gewann nach Punkten (12:8).
Im Schwergewicht (130 kg, Freistil) war Elias Kempf gegen Martin Suppiger drauf und dran, einen Mannschaftswertungspunkt für seine Truppe aus dem IMG_4551Feuer zu reissen, handelte sich aber in der vorletzten Sekunde, beim Stande von 5:15, noch eine Schulterniederlage ein.
Für das erste RRS-Erfolgserlebnis des Abends war RS-Mann Simon Gerig gegen Thomas Wisler (61 kg, Freistil) besorgt. Er behielt das bessere Ende nach technischer Überlegenheit (20:5) klar und deutlich für sich.
Teamtrainer Michi Jauch und Akos Korica (97 kg, Greco) lieferten sich einen Fight auf Biegen und Brechen. Jauch liess das Zünglein an der Waage schliesslich verdientermassen mit 5:4 Punkten zu seinen Gunsten ausschlagen.
Zum letzten Duell vor der Pause griffen Mateo Dodos und David Wisler (65 kg, Greco) zusammen. Der Schattdorfer hatte seinem Kontrahenten das bessere Ende nur um Haaresbreite (8:9 Punkte) zuzugestehen. Schattdorf lag gegen die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt mit 8:10 in Schieflage.

Appert und Christen führten Wende herbei
Die ersten beiden Einsätze der zweiten Halbzeit entschieden die Hergiswiler nach Punkten knapp für sich. Heinz Zberg hatte Raphael Kaufmann (86 kg, Freistil) mit 5:6, RRS-Sportchef Adrian Schuler Marco Hodel (70 kg, Freistil) mit 5:9 das bessere Ende zuzugestehen. Die Luzerner hatten ihren Vorsprung damit auf vier Längen (14:10) ausgebaut.
IMG_4579Ruedi Appert, Schattdorfs Verstärkung aus Brunnen, läutete in der Folge die Aufholjagd der Urner ein. Gegen Julius Kurmann (80 kg, Greco) setzte er zu einem eigentlichen Punktewirbel an. Das Skore lautete nach sechs Minuten 18:1 (technische Überlegenheit): Die Gesamtwertung wurde vor dem zweitletzten Duell mit 15:14 ausgeschildert.
Für die Wende war in der Folge Nicolas Christen besorgt. Der entfesselte WM-Teilnehmer überfuhr Patrick Kunz (74 kg, Greco) respektlos, Letzterem keinen einzigen Punkt zugestehend und mit 13:0 gewinnend. Schattdorf zog dadurch mit 16:14 in Front.
IMG_4597Um seiner Truppe den Tagessieg zu bescheren, durfte Pascal Gisler seinem Antipoden Martin Grüter (74 kg, Freistil) bestenfalls einen Punktesieg zugestehen. Gesagt – getan: Gisler und Grüter trennten sich unentschieden. Die letzte Wertung hatte indessen der Luzerner für sich beansprucht, so dass sich Hergiswil mit 2:1 honoriert sah.

„Was wir als Kollektiv in Hergiswil auf die Matte zauberten, war auch dieses Mal beeindruckend. Alle unsere Akteure verdienen ein vorbehaltloses Kompliment. Jetzt geht es nach der Halbfinalqualifikation darum, uns möglichst gut zu erholen und für die Kämpfe um die SM-Medaillen fitzutrimmen“, meinte ein sichtlich zufriedener Micheal Jauch nach dem Kampf.

Zum Austragungsmodus der Finalrunde sei noch angemerkt, dass jedes Team vorerst je einen Heim- und Auswärtsfight bestreitet. Die Gewinner der Halbfinalbegegnungen treten zur Finalissima an; auch um den dritten/vierten Rang respektive den Bronzemedaillenplatz wird noch gefightet.