Der Traum ist geplatzt!

Schattdorf kann die Ferien planen! Freiamt duscht die Urner kalt und lässt deren Halbfinal-Träume platzen!

Die Affiche war äusserst spannend: Underdog Schattdorf fordert, nach dem sensationellen Vorrunden-Heimsieg, das renomierte Freiamt im direkten Kampf um den letzten Halbfinalplatz! Freiamt`s Trainer Murer wollte um jeden Preis verhindern, dass im Freiamt der Weihnachtsbaum schon vor der Bescherung zu brennen beginnt und holte mit Thomas Wild (Weinfelden, Doppellizenz), Randy Vock (von Verletzung zurück) und Andrej Maltsev (Greco-Nationaltrainer) gleich drei neue Siegringer ins Team!
Überrascht hat`s niemanden, dementsprechend waren die Ringer von Coach Gisler auch eingestellt, dass es eine «Traum-Leistung» braucht um in Muri zu bestehen.

Vorentscheidung bereits in der ersten Hälfte
Im untersten Gewicht traf Simon Gerig auf Freiamt`s Verstärkung aus Weinfelden, Thomas Wild (57kg Greco). Gerig kämpfte beherzt, doch der routinierte Thurgauer liess nicht mit sich spielen und holte den wichtigen Startsieg für seine Farben. Bis 130kg Freistil kam es mit Pascal Gurtner gegen Elias Kempf zum «Schwinger-Duell». Der Urner musste sich immer wieder den wuchtigen Angriffen des Schaffhausners stellen, was mit fortlaufender Kampfzeit schief ging. Gurtner entschied den Fight mit 9:0 klar zu seinen Gunsten. Danach waren zum ersten Mal die Gäste an der Reihe. Sven Gamma traf bis 61kg Freistil auf den jungen Joel Meier. Die Devise war klar: Alles andere als ein 4:0-Sieg des Schattdorfers wäre eine Enttäuschung gewesen. Gamma erfüllte die Vorgabe mit Bravour und punktete den Freiämter mit 16:0-Wertungspunkten aus. In der 97kg-Klasse Greco standen sich Andi Murer und Manuel Stierli gegenüber. Murer konnte zwar einen Mannschaftspunkt entführen, doch den Sieg schnappte sich Stierli mit 9:1. Vor der Pause traf dann Renato Kempf auf Michi Bucher (65kg Greco). Der Urner ging nach 0:4-Pausenrückstand etwas zu übermotiviert auf die Matte, was Bucher prompt auszunutzen wusste und mit einem Hüfter die Schulterniederlage Kempf`s besiegelte. Freiamt führte mit 13:6. Auf Seiten der Urner war klar, dass aus der ersten Hälfte definitiv zu wenig heraus geholt wurde, um Freiamt in Bedrängnis zu bringen!

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Kurzes Aufbäumen, dann war Schluss
Ruedi Appert versuchte den stotternden Motor nochmals anzuwerfen nach der Pause (86kg Freistil). Mit Yanick Klausner stand ihm allerdings ein unbequemer Freistil-Spezialist gegenüber. Appert, der eigentlich im Greco-Stil zu Hause ist, zeigte aber zum wiederholten Mal eine bärenstarke Leistung und siegte mit 8:4, was dem Team nochmals einen Ruck gab. Adi Schuler nahm den Schwung gleich mit und versuchte top motiviert den wieder genesenen Randy Vock zu bezwingen. Der Freiämter erwies sich trotz Verletzungspause als zäher Gegner und liess nur wenig zu. So musste Schuler am Schluss mit 1:7 die Überlegenheit Vock`s anerkennen. Bis 80kg Greco schickte Freiamt etwas überraschend deren Greco-Nationaltrainer und gebürtigen Ukrainer Andrej Maltsev auf die Matte. Heinz Zberg war bald mal mit defensiv Arbeit beschäftigt, was nach einem schönen Ausheber Maltsev`s in einer Schulterniederlage endete. Nicolas Christen traf bis 74kg Greco auf Freiamts Aushängeschild und Olympiateilnehmer 2012, Pascal Strebel. Der international erfahrene Aargauer liess Christen nicht viel Spielraum und beschränkte sich aufs Minimum, was ihm aber einen ungefährdeten 4:0-Sieg einbrachte. Zum Schluss konnte Pascal Gisler bis 74kg Freistil nicht seine gewohnte Leistung abrufen und so musste er sich von Nico Küng auf die Schultern bezwingen lassen.

Somit stand das klare Verdikt von 27:9 fest, was bedeutet, dass Freiamt in den Halbfinals gegen Willisau ringt und Schattdorf ab nächstem Samstag in die (nicht erwünschten) Ferien darf! Mit diesem Aufstellungspoker hatte Freiamt einfach mehr Qualität auf der Matte, was selbst durch Kampfgeist der Urner nicht wettzumachen war.

Aktiv-Trainer Michi Jauch meinte nach dem Kampf: «Schade, aber ich kann meinen Schützlingen keinen Vorwurf machen! Sie haben gekämpft, waren Mental bereit und haben alles gegeben, doch Freiamt war einfach zu stark an diesem Abend. Am nächsten Samstag gegen Einsiedeln verlange ich aber nochmals 120% Leistung, um sich vor Heimpublikum von einer grössten Teils sehr guten Saison versöhnlich zu verabschieden!»

RS Freiamt – RR Schattdorf 27:9 (13:6)
Bachmatten Muri; 500 Zuschauer
SR; Georges Grandgirard

57kg G; Wild – Gerig 3:1
61kg F; Meier – Gamma 0:4
65kg G; Bucher – Kempf R. 4:0
70kg F; Vock – Schuler 3:1
74kg G; Strebel – Christen 2:0
74kg F; Küng Nico – Gisler 4:0
80kg G; Maltsev – Zberg 4:0
86kg F; Klausner – Appert 1:2
97kg G; Stierli – Murer A. 3:1
130kg F; Gurtner – Kempf E. 3:0

Coach RSF; Thomas Murer
Coach RRS; Marco Gisler

Nächster Kampf
15. November 2014
RR Schattdorf – RR Einsiedeln
20.00 Uhr, Grundmatte Schattdorf