NLA: Erneutes doppeltes Forfaithandicap

Schattdorf – Freiamt 13:27 Der letzte Heimmatch der Saison ging gegen die Titelaspiranten klar verloren. Doch die acht „Verbliebenen“ schlugen sich gegen grosse Namen teils ausgezeichnet. Von Ruedi Ammann.

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Die Ringerriege Schattdorf verabschiedete sich zum Auftakt der neunten Meisterschaftsrunde vor einer erfreulich grossen Zuschauerkulisse von ihrer ungarischen Verstärkung. Zoltan Fodor wurde, nach der Überreichung eines kleinen Präsentes, von den Fans mit wohlverdienten Ovationen eingedeckt.

Verdiente Halbzeitführung

Stephan Imholz gab gegen Randy Vock (55 kg, Greco) nach verlorenem Auftaktdrittel (1:4) mächtig Gas. Der Schattdorfer meldete sich dank ausgezeichneter Punktegewinne wieder ins Wettkampfgeschehen zurück (9:6). Im Rahmen der Barrage fand er dann gegen den Aargauer Widersacher allerdings kein Rezept mehr (1:7). Fazit: Punkteniederlage (1:3). Michi Jauch und Pascal Gurtner traten im obersten Gewicht (Freistil) gegeneinander an. Der Schattdorfer schrammte vorerst um Haaresbreite an einer Schulterniederlage vorbei. Danach drehte er aber mächtig auf, schuf den Gleichstand (4:4) und beförderte Gurtner auf die Schulterblätter. Dank dem Punktemaximum zog die RRS dadurch erstmals in Front. Die Reserve in der Teamzwischenwertung wurde danach auf 9:3 erhöht, da Sven Gamma (60 kg, Freistil) ohne Einsatz zum Zählermaximum gekommen war. Das vierte Duell des Abends zwischen Zoltan Fodor und Mykhaylo Ganga, den beiden ausländischen Verstärkungen (96 kg, Greco), bot Ringersport vom Feinsten. Die Fights zogen sich über drei Drittel hin. Die ukrainische Nummer drei in der Freiämtler Staffel schwang in der Bilanz um Haaresbreite obenaus (0:1/1:0/0:1; 1:3 Punkteniederlage für Fodor). Weil im letzten Duell vor der Pause Gabriel Gisler gegen Christoph Küng (66 kg, Greco) nur knapp, nach einer starken Leistung, nach Punkten verlor (1:3/0:1), führte die Ringerriege Schattdorf als „Underdog“ mit 11:9 Punkten.

Zweiter Durchgang im Zeichen der Aargauer

Der zweite Wettkampfteil stand erwarteterweise ganz im Zeichen der Gäste. Sie profitierten dabei natürlich vom verletzungsbedingten Ausfall Andi Murers, der gegen Nicola Küng (84 kg, Greco) zwar auf die Matte getreten war, aber auf einen Einsatz verzichtete. Pius Zberg war gegen Sandro Vollenweider (84 Kilo, Freistil) chancenlos. Schattdorfs Sportchef, der sonst zwei Gewichtsklassen tiefer zu fighten pflegt, durfte für sich das Positivum mitnehmen, dem Aargauer im zweiten Wettkampfteil einen Teampunkt abgeluchst zu haben (0:7/2:8, 1:4 Punkteniederlage). Mario Arnold, der erst 16-jährige Nachwuchsmann, kam vor eigenem Publikum zu seinem ersten Einsatz in der obersten nationalen Stärkeklasse. Gegen den erfahrenen Thomas Murer (66 kg, Freistil) verlor der vielversprechende RRS-Benjamin zuerst nur ganz knapp, danach aber klar (0:1/0:6; Punkteniederlage 0:3). Pascal Gisler kreuzte die Klinge gegen Pascal Strebel (74 kg, Greco). Letzterer, amtierender Schweizer Meister und „Schüler“ des zurückgetretenen Schweizer Spitzenringers Reto Bucher, gewann nach Punkten 3:1 (4:1/3:0). Schliesslich vermochte Adrian Schuler gegen Ivan Kron (74 kg, Freistil) nichts auszurichten. Der Schattdorfer verlor nach einem 1:5-Punkte-Rückstand auf die Schulter.

„Nach den beiden Forfaitniederlagen und der „Notlösung Pius Zberg“ – zwei Klassen höher als gewohnt eingesetzt – war nach der beeindruckenden 11:9-Pausenführung rasch klar, dass es nicht zu einer Überraschung kommen würde. In den meisten bestrittenen Einsätzen waren einige unserer Akteure nahe am Erfolg dran, vermochten aber schliesslich doch nicht zu reüssieren. Jetzt gilt das Augenmerk ganz dem letzten Saisoneinsatz. Wir treten dazu am Samstag (20 Uhr) im Schwyzer Hafenstädtchen gegen Brunnen an. Nach unseren Verletzungs- respektive Besetzungsproblemen heisst es ganz einfach, nochmals alles zu geben, wollen wir den Vorrundensieg wiederholen und den letzten Ranglistenplatz abtreten, auch wenn dieses Jahr keine Mannschaft abzusteigen hat“, bilanzierte Michi Jauch.