MM NLA: Nach Superstart gings steil bergab

Zum Saisonauftakt erhofften sich die Urner einiges. Doch das Fehlen der Verstärkung aus Ungarn schlug negativ zu Buche. Von Ruedi Ammann.
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Für die Ringerriege Schattdorf, letzte Saison aus der NLB aufgestiegen, endete der NLA-Meisterschaftsauftakt mit einem Rohrkrepierer. Die Gäste aus der Ostschweiz, die anlässlich ihres ersten Einsatzes acht Tage zuvor gegen Brunnen unerwarteterweise Federn lassen mussten (18:19) waren mit einem deutlich stärkeren Kollektiv im alten Urner Landsgemeindeort aufgekreuzt, nachdem die Platzherren zuvor infolge des plötzlichen Rückzug Weinfeldens aus der NLA zu einem wettkampffreien Wochenende gekommen waren.

Wie gewonnen, so zerronnen

Die Ringerriege Schattdorf startete vor über 200 Zuschauern fulminant. Kriessern sah sich im Rahmen der ersten Einsätze richtiggehend zerzaust. Im untersten Gewicht (55 Kilo, Freistil) fackelte Stephan Imholz gegen Christoph Wittenwiler nicht lange. Nach dem 3:0 im ersten Wettkampfteil zauberte der RRS-Vertreter auch nach der Pause ein 6:0 mit anschliessendem Schultersieg auf die Matte. Schattdorfs neuer Aktiventrainer, Michi Jauch (120 Kilo, Greco), gab den ersten Punkt gegen Philipp Hutter aus der Hand. Danach drehte der Maderanertaler das Blatt souverän um und entschied das Duell zu seinen Gunsten (4:1/1:0). Sven Gamma (60 Kilo, Greco) fackelte gegen David Hungerbühler nicht lange. Sein Leistungsausweis: zweimal 3:0 und anschliessender Schulterwurf. Nach diesem Auftaktfurioso führten die Gastgeber stupenderweise gleich mit 11:1. Doch danach setzte die Talfahrt ein. Lukas Briker (96 Kilo, Freistil) fand gegen Mirco Moser kein Rezept (0:6/0:7). Pius Zberg (66 Kilo, Freistil) verkürzte einen 0:2-Rückstand noch vor der Pause auf 1:2. In der Folge geriet Schattdorfs Sportchef mit 1:4 in Schieflage. Doch ein sehenswerter Zwischenspurt führte ihn wieder auf 3:4 heran. Fatalerweise reichte die verbleibende Zeit nicht mehr dazu aus, die erhoffte Wende herbeizuführen. Bei Halbzeit war Schattdorfs Vorsprung auf 12:8 zusammengeschmolzen.

Vier Niederlagen, ein Sieg

Nach dem Tee ging Junior Andy Murer (84 Kilo, Greco) mutig zur Sache. Doch gegen den abgebrühten ehemaligen Schweizer Nationalteamangehörigen Mario Baumgartner gab es keine Lorbeeren abzuholen (0:10/0:6). Kriessern hatte dadurch den Gleichstand (12:12) geschafft. Gabriel Gisler (66 Kilo, Greco) stand gegen den mit allen Wassern gewaschenen Ukrainer Sergiy Sirenko auf verlorenem Posten. Immerhin riss er verdienterweise für seine Staffel noch einen Wertungspunkt (0:5/1:5) aus dem Feuer. 3 Wertungszähler hatte Heinz Zberg (84 Kilo, Freistil) gegen Sandro Moser, den amtierenden Landesmeister, liegen zu lassen (0:3, 0:2). Beim Stande von 13:18 hatten die Schattdorfer noch immer die Chance, den Match für sich zu entscheiden. Doch nachdem Adrian Schuler (74 Kilo, Freistil) gegen Andreas Heeb nach seinem Erfolgsauftakt die beiden anschliessenden Drittel verloren hatte (2:0/3:4/0:6) war die Niederlage der Innerschweizer definitiv Realität geworden. Pascal Gisler (74 Kilo, Greco) startete gegen Mirco Hutter sozusagen zum Dessert fulminant mit zwei Dreierwertungen. Nach einer gegnerischen Leistungssteigerung war schliesslich eine „Belle“ angesagt. Gisler machte den Sack mit einer sehenswerten kämpferischen Leistung (6:0/0:4/2:0) zu, um damit den Rückstand seines Teams auf 17:22 zu reduzieren.

Michi Jauchs Kommentar nach der ersten Halbzeit: „Generell war ich mit unserer Ausbeute zufrieden. Das Zwischenresultat von 12:8 hätte gut und gerne zugunsten der Gäste lauten können.“ Coach Laszlo Dvorak nach der definitiven Niederlage: „Für uns wäre effektiv mehr drin gelegen. Doch zu viele technische Fehler liessen die Felle davonschwimmen. Sicher war auch eine Portion Wettkampfpech mit dabei, wenn wir anlässlich der ersten Meisterschaftsrunde zählerlos blieben.“

Der aktuelle Tabellenstand:
1. Brunnen 1/2
2. Kriessern 2/2
3. Willisau 1/2
4. Freiamt 2/2
5. Schattdorf 1/0
6. Hergiswil 1/0

Das kommende Wochenende ist wettkampffrei. Schattdorf tritt zum nächsten Fight am 18. September in Willisau an.