Quali Olympische Jugendspiele: Hartes Lehrgeld bezahlt

Zusammen mit drei weiteren Kaderringern des Schweizerischen Amateurringerverbandes reiste Nicolas Christen, Ringerriege Schattdorf, ins polnische Poznan. Weil es sich dabei um das Qualifikationsturnier im Grecostil im Hinblick auf den Saisonhöhepunkt, die olympischen Jugendspiele vom August 2010 in Singapur, handelte, fanden sich alle führenden Nationen aus Europa, inklusive sämtlicher Staaten der ehemaligen russischen Föderation wie auch der Türkei, zu den Ausmarchungen mit ihren Kadetten-Spitzenathleten ein.Lediglich die zwei Erstrangierten jeder Gewichtsklasse durften sich von den Angetretenen auf die Reise nach Asien Hoffnung machen. Hochspannung war deshalb angesagt.

Nicolas Christen startete in der Gewichtsklasse 58 kg. Das Los bescherte ihm im ersten Kampf den Russen Artur Suleymano, aus einem der führenden Länder im Ringsport. Der Urner hatte diesen Kampf mit 0:3 und 0:7 Punkten verloren zu geben und war deshalb vorerst zum Zuschauen verurteilt. Da der Russe aber die folgenden Duelle gegen einen Deutschen und einen Weissrussen ebenso gewann und als Finalist (schliesslich Rang 2) feststand, konnte Christen nochmals antreten. Sein Gegner hiess Marc von Tugginger, welcher als Vertreter Deutschlands seinen ersten Kampf gegen einen Italiener gewonnen und gegen einen Russen mit 0:1 und 0:2 knapp verloren hatte. Die erste Runde vermochte der Deutsche knapp mit 1:0 für sich zu entscheiden. Im zweiten Drittel erkämpfte Nicolas Christen einen Zähler, verlor aber auch diese Runde mit 1:3 Punkten. Der Deutsche belegte im Schlussklassement Rang 5, während der Schattdorfer sich auf dem 20. Rang von 24 Startenden wiederfand.

Die anderen drei Vertreter der Schweiz, welche aus den Ringklubs Willisau, Freiamt und Kriessern stammten, vermochten sich übrigens ebenso wenig für die olympischen Jugendspiele 2010 qualifizieren.

Die Teilnahme an einem derart grossen und bestbesetzten Turnier darf als vorläufiger Höhepunkt einer Ringerkarriere bezeichnet werden. Die Erfahrungen daraus dürften sich bei den kommenden Wettkämpfen, welche Nicolas Chridsten im Juni in der Schweiz und in Deutschland absolviert, nun jedoch im Freistil, bestimmt positiv auswirken.